Bruder Klaus kommt zu einer Klause

Unbehütet vor kahler Kirchenwand steht Bruder Klaus Statue in der Bruder Klaus-Kirche zu Mugaranzura. Bei ihrem Burundi-Besuch verhiess Kirchenrätin Imelda Ackermann den Gläubigen unter anderem ein Wandgemälde, das den Eremiten künftig mit der passenden Behausung verbindet.

In seiner Heimat Burundi: Pfarrer Célestin Simbanduku. Foto: zVg
In seiner Heimat Burundi: Pfarrer Célestin Simbanduku. Foto: zVg

Nicht ohne meine Tochter», sagte sich Kirchgemeinderätin Imelda Ackermann aus Fehren, als sie sich mit Blick auf die zehn Jahre Schulzentrum in Mugaranzura im Auftrag des Kirchgemeinderates Breitenbach-Fehren-Schindelboden zum vierten Mal nach Burundi aufmachen sollte. «Noch immer läuft nämlich das Schulprojekt Burundi und noch immer fliessen erfreulicherweise Gelder auf dieses Spezialkonto», freut sich Ackermann im Gedanken an jenes kleine Mädchen, das die paar Batzen aus dem Sparkässeli an der Breitenbacher Pfarrhaustüre ablieferte. Auch der Erlös aus dem nach den Mittwochgottesdiensten angebotenen «Burundi-Kaffe» komme dem Projekt zugute und halte die Erinnerung an Abbé Célestin wach, legt die Kirchgemeinderätin dem Wochenblatt dar. Es brauche im Schulzentrum eben auch immer wieder Schulmaterial oder es seien kleinere und grössere Reparaturen an Inventar und Gebäude fällig. «Genau deswegen bin ich im Sinne einer Inspektion nach den ersten zehn Jahren Schulzentrum im vergangenen Juli mit Tochter Carmen nach Burundi aufgebrochen. Mit dabei auch weiteres Geld für die erforderliche Erneuerung von Fensterscheiben, Böden, Türen, Wandputz im Schulzentrum und als Überraschung Geld auch für ein Wandbild mit der Klause von Bruder Klaus», so Ackermann. Dies als wunderbare Ergänzung zur einst von ihrer Tante Verena Saladin gestifteten Statue, die sie vor vier Jahren eigentlich nur mit Hindernissen und flatternden Nerven ins Flugzeug von Zürich nach Bujumbura gebracht habe.

Erfolgreiches Schulzentrum als Vorbild

«Die Reise war sehr anstrengend, die Moskitos im heissen Hotelzimmer von Bujumbura quälend und die Jeepfahrt über viele Schlaglöcher ermüdend», blickt Tochter Carmen auf die zwei Reisetage bis ins 1500 m ü.M gelegene Mugaranzuru zurück. Die junge weisse Frau an der Seite der schon bekannten «weissen Frau bei Célestin» stiess mit ihrer Jugendlichkeit auf ganz besonderes Interesse, wie sie erzählt. «Die beiden kommen wegen uns von so weit weg», diese Stimmung aus Freude, Stolz, Dankbarkeit und Erwartung sei aus der Bevölkerung immer wieder zu spüren gewesen. So auch bei der speziellen Messe zu Ehren Gottes und der beiden Schweizer Gäste, die Abbé Célestin zelebrierte. «In meiner wie immer erwarteten Ansprache habe ich mich lobend über den freudig und uneigennützig geleisteten Unterhalt der Schulanlagen ausgesprochen und weitere Investitionen in Aussicht gestellt», sagt Ackermann mit Blick auf die 750 Schulkinder einer Schule, die weitherum als Vorbild wahrgenommen werde. «Zu Beginn anno 2007 sind 40 Prozent der Kinder hier zur Schule gekommen, heute sind es 80 Prozent, die teilweise sehr lange Schulwege unter die Füsse nehmen», blickt die als Lehrerin tätige Imelda Ackermann auf eine Erfolgsgeschichte zurück, zumal schon einige Schulabgänger auf dem Weg ins Lycée seien. «Aber», schliesst sie, «Kontrolle, Aufsicht und Besprechungen vor Ort sind auch in Zukunft nötig und bringen das Zentrum weiter.»

Spenden sind jederzeit willkommen an Postkonto 40-5837-7 (Raiffeisenbank Gilgenberg) zugunsten von CH96 8092 4000 0054 4863 2 «Schulprojekt Burundi».

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