Gelungener Einstand

Der Kammerchor Laufental-Thierstein, einst gesangliche Vorzeigeformation der gesamten Region, hat mit Mitgliederschwund zu kämpfen. Sein Konzert vom vergangenen Wochenende offenbarte aber Lichtblicke.

«Wade in the Water»: Ein Gospel mit Posaunenbegleitung. Fotos: Martin Staub

«Wade in the Water»: Ein Gospel mit Posaunenbegleitung. Fotos: Martin Staub

Katharina Aberer: Die neue musikalische Leiterin des Kammerchors Laufental-Thierstein.

Katharina Aberer: Die neue musikalische Leiterin des Kammerchors Laufental-Thierstein.

Nun stehe ich schon wesentlicher gelassener hier vorne als vor einem Jahr, als unsere langjährige Dirigentin ihr Abschiedskonzert ankündigte.» Präsident Jean-Pierre Marquis zeigte sich sogar sichtlich erfreut, als er am vergangenen Samstagabend in der Kirche Büsserach die neue Leiterin Katharina Aberer vorstellte. Seit Oktober vergangenen Jahres hat die aus Graz stammende und in Basel wohnhafte Österreicherin das Zepter als Chorleiterin übernommen. Und ist gleich, wie es sich für einen Kammerchor gebührt, mit anspruchsvoller Literatur aufgefahren. «Es macht mir Spass, mit dieser Formation zu arbeiten», erklärte sie zufrieden, nachdem ihre Feuertaufe mit dem Konzert in Büsserach vortrefflich gelungen ist. «Stabat Mater» vom Liechtensteiner Komponisten Josef Gabriel Rheinberger kündigte der Präsident als Hauptwerk an. Für dieses Werk begaben sich die 18 Sängerinnen und Sänger mit ihrer jungen Dirigentin auf die Empore, um sich von Alexander Paine an der Orgel und Phillip Boyle an der Posaune begleiten zu lassen. Die leider etwas spärlich erschienenen Zuhörer erlebten eine beeindruckende und imposante Darbietung.

Trotzdem – die A-cappella-Stücke – Vidi Aquam von Jos. Gruber, Ubi Caritas von Riharts Dubra oder «Wie ein wasserreicher Garten» von Moritz Hauptmann beispielsweise – seien viel transparenter und demzufolge nicht weniger anspruchsvoll, erklärte Aberer im Anschluss an einen genussvollen Konzertabend. Angereichert mit einigen In-strumentalstücken der beiden Gastmusiker. Und schliesslich sorgten die Gospels am Schluss der Aufführung für Lockerheit und aufgeräumte Stimmung. Besonders stimmig das bekannte «Wade in the Water», in einem Arrangement der neuen Dirigentin, die damit die solistische Posaune von Phillip Boyle einbezog. Ein musikalischer Leckerbissen, fand auch das Publikum, welches dies mit kräftigem Applaus bestätigte. Ein beruhigendes melodiöses Abendgebet als Zugabe rundete das Konzert, das tags darauf auch in der reformierten Kirche in Laufen aufgeführt wurde, wohltuend ab.

Und übrigens: «Falls es da und dort doch noch etwas an Volumen fehlen sollte – ihr alle seid zur Mitwirkung bei uns herzlich eingeladen», erklärte Präsident Marquis bereits vor dem Konzert und wies auf die öffentliche Probe vom Montag, 29. Mai, 20 Uhr in der Aula der Sekundarschule Laufen hin. «Hier können alle unverbindlich bei uns Chorluft schnuppern» schloss er.

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