Niggi Starcks feines Ohr für das «Rohr»

Seit 2012 wohnt der frühere Manager Niklaus Starck im alten Pfarrhaus Rohr. Für ihn Anlass genug, sich über die Geschichte rund um das Rohr herumzuhören. Sein neues Buch «Das Rohr in Breitenbach» nimmt die Leserschaft mit auf einen spannenden historischen Spaziergang.

Beseelt vom Schreiben: Autor und Lebenskünstler Niggi Starck bei der Vernissage seines neuen Buchs. Foto: Roland Bürki
Beseelt vom Schreiben: Autor und Lebenskünstler Niggi Starck bei der Vernissage seines neuen Buchs. Foto: Roland Bürki

Fragen über Fragen türmten sich beim ehemaligen Basler Unternehmensberater Niklaus Starck (61) auf, als er 2012 zusammen mit Gattin Claudia eine Wohnung im historischen Pfarrhaus der ehemaligen Propstei Rohr bezog. Spaziergänge im Gebiet Rohr hatten ihn, den im Jahre 2000 vom Manager und Armeeobersten zum Autor gewandelten Suchenden, neugierig gemacht. Was bedeutet Rohr, Rohrholz, Rohrrain oder Rohrgasse? Warum finden sich Strassennamen wie beim «Chäppeli», «Chirchmatt» oder Galgenweg. Und wo ist der Isenbach geblieben, der einst das einstige Sumpfgebiet Rohr durchkreuzte? Starck, dem Suchenden, liess das keine Ruhe, er fragte sich durch bei Nachbarn, bei erfahrenen Damen und Herren und generell überall, wo er Neues zu erfahren hoffte. Und er hörte zu. Viele Resultate wie das den Namen Rohr spendende Rohrschilf, die Mitte des 19. Jahrhunderts abgebrochene Kirche im Rohr der katholischen Kirchgemeinden Breitenbach und Brislach oder der Verlauf des eingedolten Isenbachs inspirierten ihn, daraus mehr zu machen. Nämlich ein unglaublich spannendes Bucht über «Das Rohr in Breitenbach», wie Gemeindepräsident Dieter Künzli anlässlich einer unkonventionellen Vernissage ausführte. «Ausgehend von einem Spaziergang nimmt der Autor die Leserschaft mit auf eine Reise zu den geologischen Ursprüngen der Gegend und des Rohrs, zur Geschichte der alten Propstei Rohr mit Kirche, Friedhof und Kapelle und er illustriert das Buch mit einmaligen historischen und stimmungsvollen neuen Bildern», umriss der Gemeindepräsident grob den Inhalt des Buchs. Er würdigte weiter den Mut Starcks, im Jahr 2000 aus dem konventionellen Leben des gesuchten, wie ein Uhrwerk funktionierenden Managers auszusteigen, um den Einstieg in das selbstbestimmte Leben eines Lebenskünstlers zu wagen. «Aus dem Gesuchten wurde der Suchende, aus Niklaus Starck wurde Niggi Starck», brachte es Künzli auf den Punkt. Mittlerweile hat der Autor, Journalist und Kleinverleger eine ganze Reihe Bücher geschrieben, wie an der Vernissage zu erfahren war.

Viel Dank und ein wenig Kantönligeist

Nein, auf sein neues Werk über den «wichtigen Flecken Rohr», seinen zweiten Wohnsitz seit 2012, wollte Starck an der Vernissage nicht näher eingehen, sondern verschenkte viel einfacher je ein Exemplar mit jeweils spontan-sinnigen Worten an seine Familie, seine Freunde und Bekannten, die Nachbarn und die Sponsoren, darunter die Einwohner- und römisch-katholische Kirchgemeinde Breitenbach, die Basellandschaftliche Kantonalbank sowie der Kanton Solothurn.

Verkneifen konnte sich der Autor letztlich aber nicht, dass Isaac Reber, seines Zeichens Baselbieter Regierungsrat, eine finanzielle Unterstützung des Buchprojekts abgelehnt hatte mit der Begründung, die Geschichte des Rohrs weise keinen «sehr engen Bezug» zum Baselbiet auf. «Dabei zeigt diese Geschichte gerade auch die über 600-jährige Verbindung von Brislach (BL) und Breitenbach (SO) mit früher gemeinsamer Kirche samt Friedhof auf», überliess Starck den fälligen Kommentar den Vernissagegästen.

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