Was der Wettbewerb den Gemeinden bringt

Die Spitex Thierstein-Dorneckberg lud die Gemeindebehörden zu einem offenen Gespräch ein.

Dienstleistungsbetrieb: «Mit dem Smartphone können wir die Journal-Einträge von überall aus erledigen und die Bürostunden reduzieren», sagt Spitexmitarbeiterin Rosmarie Weber (r.). Geschäftsführerin Simone Benne (l.) erläuterte letzte Woche,
Dienstleistungsbetrieb: «Mit dem Smartphone können wir die Journal-Einträge von überall aus erledigen und die Bürostunden reduzieren», sagt Spitexmitarbeiterin Rosmarie Weber (r.). Geschäftsführerin Simone Benne (l.) erläuterte letzte Woche, wie die Spitex Thierstein-Dorneckberg die Betriebsabläufe optimiert hat. Foto: Bea Asper

Es ist wichtiger etwas im Kleinen zu tun, als im Grossen darüber zu reden», zitierte Simone Benne, Leiterin der Spitex Thierstein-Dorneckberg, einen Politiker. Doch mit dem Wettbewerb muss auch die Spitex sich vermarkten. Erschwil und Himmelried haben die Leistungsvereinbarung mit einer privaten Spitexorganisation abgeschlossen. Die Gemeinde Zullwil ist mitten im Entscheidungsprozess. Letzten Donnerstag lud Simone Benne die Gemeindebehörden ein, sich vor Ort ein umfassendes Bild zu machen. Sie zeigte auf, wie sich die Spitex Thierstein-Dorneckberg in den letzten Jahren zu «einem hoch effizienten, jedoch nicht gewinnorientierten Dienstleistungsbetrieb» gewandelt hat. Die Kosten seien optimiert worden, doch weder zulasten der Patienten, noch auf dem Buckel der Mitarbeitenden, sondern durch Veränderung der Abläufe, zum Beispiel mit neuer Software im Abrechnungsmodus mit den Klienten und der Krankenkasse. Betriebsökonomin Simone Benne gewährte Einblicke in die Arbeit. «Ausgerüstet mit Smartphones können die Spitexmitarbeitenden ihre Journal-Einträge von überall aus erledigen und die Bürostunden reduzieren, gleichzeitig konnte der Informationsfluss bei weniger Sitzungen verbessert werden.» Das erklärte Ziel war, das Kerngeschäft – die ambulante Pflege und Betreuung – sowie das Wohl der Mitarbeitenden qualitativ aufzuwerten. Dies sei auch erreicht worden. «Anonyme Umfragen bestätigen eine hohe Klienten-Zufriedenheit.» Und die Mitarbeitenden seien ebenfalls zufrieden, sie bleiben durchschnittlich über neun Jahre lang der Unternehmung treu – trotz vieler Stellenangebote im Gesundheitsbereich. «Wir pflegen eine Kultur der Wertschätzung. Wir möchten zufriedene Mitarbeitende, eine geringe Fluktuation und eine langjährige Firmenzugehörigkeit», verdeutlichte Benne. «Es geht um Verlässlichkeit, um Verbindlichkeit und Kontinuität.» Von der regionalen Verbundenheit profitierten die Gemeinden. «Mitarbeitende aus der Region schaffen einen sozialen und ökonomischen Mehrwert. Die Wertschöpfung ist und bleibt in der Gemeinde.» Zur Kostenentwicklung verwies Benne darauf, dass die Schweizer Politik das Ziel verfolge, Aufenthalte in Spital und Institutionen zu verkürzen. Daraus resultiere die Kostensteigerung in der ambulanten Pflege, welche sich in den Gemeindebudgets niederschlage. Die Schwankungen und die Unterschiede zwischen Budget und Rechnung liegen daran, dass sich Krankheit und Unfall nicht voraussehen lassen. Die Gemeindebehörden könnten jederzeit Einblick nehmen in die Fallzahlen. «Wir stehen ein für Transparenz», betonte Benne.

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