Musik ohne Instrumente

Chanson, Soul und Funk – für The Glue kein Problem. Die fünf Basler beherrschen jedes Instrument – ohne jedoch eines davon in die Finger nehmen zu müssen.

The Glue: Gesangliche Hochleistung gekoppelt mit Charme. Foto: Gaby Walther
The Glue: Gesangliche Hochleistung gekoppelt mit Charme. Foto: Gaby Walther

Wer kennt sie nicht, die Musik des «Buena Vista Social Club», diese kubanische Musik, mit der markanten Trompete, den Bongos und dem speziellen Sound der Gitarre. Musik, die einem das Herz erwärmt und einen mit ihrem Rhythmus mitreisst. Doch am letzten Samstag hielt man vergebens Ausschau nach den Instrumenten. Auf der Bühne im Pfarreisaal in Breitenbach standen fünf Männer in Blau mit Wasserflaschen auf den Rücken geschnallt und erzeugten allein mit ihren Stimmen diese lebensfrohe Musik. Voller Inbrunst liess Jonas Göttin die Trompete scheppern und das Schlagzeugsolo von Michael Moor liess das Publikum an seinem Hörvermögen zweifeln. Wie ist es möglich, gleichzeitig verschieden Töne mit einer Stimme zu erzeugen? Der geniale Beatboxer ist seit 2010 Mitglied der Formation und der Einzige der Gruppe, der nicht in der Knabenkantorei Basel gesungen hatte.

The Glue, wie sich die fünf Basler nennen, sind schon lange kein Geheimtipp mehr. 2011 traten sie mit «Come What May» am Schweizer Finale zum Eurovision Song Contest in Kreuzlingen auf und machten auf ihren Tourneen rund um den Globus auf verschiedensten Bühnen auf sich aufmerksam. In Breitenbach traten sie nun zum dritten Mal auf und überzeugten auch diesmal den bis auf den letzten Platz besetzten Saal mit ihrem Talent. «Wir wollen euch zufrieden machen und erklären euch deshalb den Ablauf des Abends», so Gregor Caprez, der immer wieder mit seiner tiefen Bassstimme auffiel. «Zuerst kommt ein Lied, dann noch ein Lied, noch ein Lied, ein bisschen Schwatzen und dann wieder ein Lied», fügte er mit viel Schalk an.

Mit diesem Programm erreichten The Glue viel Zufriedenheit. Ihr Repertoire ist breit, es reicht von einem asiatischen Lied in Mandarin über Chansons auf Französisch, Liebeslieder auf Italienisch bis zu Rap, Funk und Rock. Nebst Cover-Versionen waren viele Eigenkompositionen zu hören, welche Einflüsse der Tournee im Ausland, aber auch die Verschiedenheit der fünf Musiker erahnen liessen.

Obwohl die fünf keine Komiker sein wollen – zu gross ist ihre gesangliche Fähigkeit –, brachten sie das Publikum mit ihrer sympathischen, lockeren Art immer wieder zum Schmunzeln. The Glue bewiesen, dass es für gute Musik, auch wenn es kaum zu glauben ist, nicht unbedingt Instrumente braucht. Es bleibt zu hoffen, dass dieses A-cappella-Quintett nicht zum letzten Mal Breitenbach beglückte.

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