«Das ist das schönste Bad weit und breit»

In Sachen Gartenbad ist Breitenbach regionaler Pionier: 1932 entstand hier nach dem Basler Eglisee die zweite Badeanstalt der Region, 2007 öffnete das erste chemiefreie Bad der Region seine Pforten.

Er lebt für sein Bad: Badmeister Eljez Berisha hat alles im Blickfeld und für alle ein offenes Ohr. Fotos: Roland Bürki

Er lebt für sein Bad: Badmeister Eljez Berisha hat alles im Blickfeld und für alle ein offenes Ohr. Fotos: Roland Bürki

Naturbad Breitenbach: Die grüne Oase.

Naturbad Breitenbach: Die grüne Oase.

Für Kinder: Planschbecken mit Wasserfall

Für Kinder: Planschbecken mit Wasserfall

Breitenbach kann auf eine lange Badi-Geschichte zurückblicken. Zurück bis 1932, als das alte Kühlwasserbecken der Isola-Werke mit Wasser aus der Lüssel gefüllt wurde. Und fertig war die zweite Badanstalt der Region nach dem Basler Eglisee. Mit züchtig für Männlein und Weiblein getrennten Badezeiten. 2002 löste der desolate Zustand der Badi «Frohmatt» die Suche nach neuen Bade-Ideen aus. Als das Projekt eines Erlebnisbads im Grien 2005 an einer Gemeindeversammlung baden ging, überraschte der damalige Bauverwalter Urs Zeller mit seinem Vorschlag eines Naturbads, das so in der Nordwestschweiz noch nirgends existierte. Am 7. Juli 2007 war es soweit: Das erste chemiefreie Bad der Region öffnete mit einer Feier seine Pforten. «Es brauchte Mut, aus den Fussstapfen der Gewohnheit herauszutreten», sagte Gemeindepräsident Dieter Künzli damals zu einem Bad, dessen überlaufendes Wasser zur Reinigung in einer um das Bassin verlaufenden Regenerationszone aus Pflanzen- und Kieselfilter versickert.

Viel Humor und wenig Probleme

«Scho uusgschloofe?», versucht einer der ersten Badegäste an diesem schwül-heissen Mittwochmorgen, Badmeister Eljez Berisha etwas aus der Reserve zu locken. Dieser schmunzelt und wünscht ihm «viel Spass», dazu säuselt leise Unterhaltungsmusik über die grüne Oase hinweg. Ferienstimmung total. Dass der Badmeister im Schwimmbecken mit dem Roboter bereits den Boden nach Haaren und anderen Fremdpartikeln abgesaugt, das Gerät gereinigt, das Areal auf peinliche Sauberkeit kontrolliert und schon ordentlich geschwitzt hat, davon kein Wort. Nach einer erfrischenden Dusche begrüsst er die nun immer zahlreicher eintrudelnden Gäste. «Meist Stammgäste», erklärt der Sportlehrer und Familienvater, der schon seit sechs Jahren das kleine Bijou von einem Bad mit viel Herzblut betreut. «Wir sind so etwas wie eine grosse Familie und da gibt es immer etwas zu lachen», erklärt Berisha, der immer wieder begrüsst, mit Fragen konfrontiert oder nach einem feinen Kaffee mit Gipfeli gefragt wird. Nein, Probleme habe er praktisch keine, ausser einzelnen Badeshorts vielleicht, verrät der Badmeister dem Wochenblatt: «Wir haben da so kleine Regeln, die sind immer gut und die allermeisten Leute haben Verständnis». Verständnis für die Duschpflicht, für den Verzicht auf Deos, Make-up und nachfettende Cremen oder auf T-Shirts und Badeshorts, alles Gebote, die das Naturbad so speziell machen. Speziell, wegen des sanften, weichen Wassers und der ausbleibenden knallroten Chloraugen. «Und für die passionierten Schwimmer und Aqua-Jogger halten wir getrennte Bahnen bereit», zeigt Berisha auf das Bad mit den drei Becken für Schwimmer, Nichtschwimmer und Kleinkinder, das im Juli weit über 200 Besucher pro Tag verzeichnete.

Begeisterte Badegäste

«Das ist das schönste Bad weit und breit, ohne Chlor und mit einem super Badmeister», zieht Hans Egli aus Basel Bilanz aus bisher zehn Besuchen und schwärmt richtiggehend von diesem einmaligen grünen Naturerlebnis. An einem Tisch nebenan geniessen die beiden aufgestellten, charmanten Damen Beatrice und Jacqueline mit einem spontanen Cüpli den wunderbaren Badi-Tag im chlorfreien Wasser und halten den Daumen hoch für die Natur, die vielen Bekannten im Bad und den Badmeister.

 

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