Magnet der Verlockung

Jung und Alt trafen sich am Pfingstmarkt in Breitenbach, um Kleider, Trouvailles, Spielsachen und vieles mehr zu posten oder sich einfach einen gemütlichen Tag mit Speis und Trank zu gönnen.

Vor Platten-Pauli’s Laden: Rockband 2B2F. Foto: Jürg Jeanloz
Vor Platten-Pauli’s Laden: Rockband 2B2F. Foto: Jürg Jeanloz

Gemütlich durch die Stände schlendern, Neues entdecken oder Bekannte treffen, das gehört einfach zum Pfingstmontag in Breitenbach. Einer hätte sich besonders gefreut, diesem Markt beizuwohnen. Platten-Pauli war leider im Dezember 2014 im Alter von 52 Jahren gestorben, so dass er sein zwanzigjähriges Ladenjubiläum nicht mehr erleben durfte. Mit Liebe und Einsatz hatte er seinen Schallplattenladen im Keller einer Liegenschaft an der Bodenackerstrasse 1a eingerichtet, wo er Kollegen und Liebhaber von Schallplatten empfangen hatte. «Paul Cueni war eine liebenswürdige und freundliche Persönlichkeit, die auf jedermann zugehen konnte», meint seine ehemalige Lebenspartnerin Fränzi Barell. Seit 38 Jahren habe er Schallplatten gesammelt und ein unheimliches Gespür für beliebte Musikstücke gehabt. Sie wolle den Laden in seinem Sinne weiterführen und am Freitag von 17-20 und Samstag von 13-16 Uhr die Kunden gerne bedienen. Die Kollegen ehrten ihren Platten-Pauli mit einem Konzert am Pfingstmarkt. Vier Bands rockten, was das Zeug hielt vor dem Plattenladen. Eine grosse Zuschauerschaft stand davor, wippte und tanzte vor der improvisierten Bühne oder tat sich an einem Bier gütlich. Heuler von Pink Floyd, Rolling Stones oder Deep Purple hallten durch ganz Breitenbach.

Die vielen Besucherinnen und Besucher des Pfingstmarkts liessen sich davon nicht beeindrucken. Bei angenehmen Temperaturen degustierten sie Wurst und Käse, assen Chnoblibrot, Würste und Kebab im Stehen oder wühlten einfach in den vielen Kleidern. Unterhosen mit Appenzeller-Sujets, Leibchen des Lieblings Messi oder knackige Hot-Pants, alles war zu angeblichen Tiefstpreisen zu haben. Ein besonderer Renner war dieses Jahr ein schnusiges Stoffhündchen mit Sonnenbrille und Schleife im Haar, das dauernd vor sich hinwedelte.

Wer es süss mochte, konnte sich eine Tüte aus einer riesigen Auswahl von Bonbons oder gedörrten Früchten zusammenstellen. Die viel bewährte Gemüseraffel war etwas in die Jahre gekommen, offenbar war der Verkäufer zu müde oder zu wenig originell. Für die Gesundheitsfanatiker wurden schliesslich Essenzen, Öle oder Cremen angeboten, besonderen Zuspruch erhielten Ohr- und Fingerringe sowie Piercing-Schmuck. 150 Aussteller belebten die beliebte Marktstimmung.

 

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