Spiel und Freude im Rückblick

Mit Bildern, Dokumenten, alten Notenblättern und antiken Handorgeln ehrt das Dorfmuseum Nunningen den Handharmonika-Club Edelweiss. Zur Vernissage spielte der rührige Verein ein kurzes Ständchen.

Ständchen an der Vernissage: Handharmonika-Club Edelweiss mit dem Stück Gilgenberger-Klänge. Fotos: Jürg Jeanloz

Ständchen an der Vernissage: Handharmonika-Club Edelweiss mit dem Stück Gilgenberger-Klänge. Fotos: Jürg Jeanloz

Begrüssung: Edi Liechti, Präsident Handharmonika-Club (l.) und Ambros Hänggi, Präsident Dorfmuseum Nunningen (r.).

Begrüssung: Edi Liechti, Präsident Handharmonika-Club (l.) und Ambros Hänggi, Präsident Dorfmuseum Nunningen (r.).

Spannend, unterhaltend und vielfältig sei die Geschichte des Handharmonika-Clubs Edelweiss, erklärte Museumspräsident Ambros Hänggi anlässlich seiner Laudatio an der Vernissage im Dorfmuseum Nunningen. Es sei ihm deshalb ein Anliegen, diesen Verein in einer Sonderausstellung vorzustellen. Die Aufbruchstimmung nach dem 2. Weltkrieg gab den Ausschlag, dass acht musikbegeisterte junge Leute 1948 den Verein gründeten. Bereits zwei Monate später war der Verein auf 15 Mitglieder angewachsen und spielte an einem Jodlertreffen des Jodlerklubs Sunnesyte zur Unterhaltung auf. Viele originelle Müsterchen kramte Hänggi aus dem reichen Fundus hervor. So der Auftritt 1950 beim Kirchenbazar in Duggingen, als die Spielerinnen und Spieler bei grösster Hitze der Einladung per Velo folgten mit auf dem Rücken aufgeschnallten Instrumenten. Ihr bevorzugtes Stück war natürlich der Edelweiss-Walzer, den sie mit Sennenmützen zum Gaudi der Bevölkerung vortrugen. Bei der Schulhauseinweihung 1959 in Nunningen marschierten und spielten sie im Festzug mit, was auf einem Bild herrlich belegt wird. Zum 30-jährigen Jubiläum luden sie in die neue Hofackerhalle das berühmte Duo Kliby und Caroline ein und landeten damit einen Bombenerfolg.

Der Gründer und Dirigent Ruedi Stebler leitete den Verein 40 Jahre lang, unterrichtete viele junge Menschen und war in der Region als «Handorgelä-Ruedi» bekannt. Hedy Ankli-Gasser, eine weitere Gründerin, spielt heute noch im Verein und wurde vom Vereinspräsident Edi Liechti für ihre 67-jährige Mitgliedschaft mit einem grossen Blumenstrauss geehrt. Dass aber die Mitglieder in den ersten Jahren finanziell nicht auf Rosen gebettet waren, dokumentiert Hänggi mit den Kassenbelegen, worin der jährliche Mitgliederbeitrag in 12 Monatsraten zu 50 Rappen fein säuberlich aufgelistet wurde.

Auch wenn heute der Handharmonika-Club mit Nachwuchssorgen kämpft, erinnern die vielen gelungenen Bilder und Dokumente an eine tolle Vereinsgeschichte mit Auftritten, Tanz und geselligem Zusammensein. Sogar Ausflüge nach Zernez, Brienz oder Andermatt wurden unternommen. Eine Kostprobe durften die Gäste an der Vernissage in Form eines gediegenen Ständchens mit fünf Damen und zwei Herren entgegennehmen.

 

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