Der Bezirksmusiktag im Wandel der Gesellschaft

An der 106. Delegiertenversammlung des Thiersteiner Musikverbands waren die statutarischen Geschäfte rasch vom Tisch. Der Bezirksmusiktag aber entwickelte sich zum Thema des Abends.

Musikalischer Auftakt: Nach dem Marsch St. Triphon geht der Vorstand (am Tisch) zügig durch die Geschäfte. Foto: Roland Bürki
Musikalischer Auftakt: Nach dem Marsch St. Triphon geht der Vorstand (am Tisch) zügig durch die Geschäfte. Foto: Roland Bürki

Die Thiersteiner sind bekannt für gepflegte Blasmusik. Das bestätigten einmal mehr die Musikantinnen und Musikanten von Meltingen und Fehren, welche gemeinsam die 106. Delegiertenversammlung des Thiersteiner Musikverbands mit dem Marsch «St. Triphon» eröffneten. Doch im Verlaufe der von Präsident IvoCueny souverän geleiteten Versammlung gaben die Delegierten der zehn angeschlossenen Musikvereine zu erkennen, dass sie auch beim Analysieren und Diskutieren von Problemen eine durchaus feine und faire Klinge zu führen wissen. «Pièce de résistance» an diesem Abend im Restaurant Traube war eindeutig das Thema Musiktag. «In Meltingen herrscht zwar Freude über die Durchführung des Musiktags 2015, doch ein dreitägiges Dorffest mit Festhalle lag finanziell einfach nicht drin», orientierte Rainer Jeger von der Brass Band Meltingen. Der Anlass finde nun exklusiv am Sonntag, 14. Juni 2015, im Breitenbacher Grien statt.

Er verstehe Meltingen und wolle auch keine Kritik üben, antwortete Verbandspräsident Cueny. «Leider geht viel verloren in den Dörfern, wenn der Musiktag ausgelagert wird», bedauerte er und regte ein «Zurückbuchstabieren zu den Wurzeln» an, damit auch kleinere Vereine nicht unter einen zu hohen Erwartungsdruck gerieten.

Während Rainer Jeger die Verlegung nach Breitenbach auch mit gesellschaftlichen Veränderungen und Infrastrukturproblemen begründete, regte der Büsseracher Markus Blanco an, sich über eine «Grundausstattung» des Musiktages Gedanken zu machen. Sodass jeder Verein in seinem Dorf etwas machen und die Bevölkerung etwa mit der Marschmusikparade für die Blasmusik erwärmen könne. Die Frage «Wie viel Musiktag und wo» wird den Vorstand und die Vereine noch weiter beschäftigen, ebenso der Umstand, dass für den Musiktag 2016 nach einer Absage aus dem Leimental noch immer kein veranstaltender Verein in Sicht ist. Die 22 Delegierten erteilten dem Vorstand den Auftrag, bis 30. November nochmals bei allen Musikvereinen, auch im Bezirk Dorneck, nachzuhaken. Die übrigen Geschäfte wie Rechnung 2014 und Budget 2015, beide mit schwarzen Zahlen, Bestätigung des Vorstands oder Beibehaltung des bisherigen Mitgliederbeitrags gingen zügig über die Bühne. Sympathisch und berührend zugleich gestaltete sich die Totenehrung für sechs im letzten Verbandsjahr verstorbene Mitglieder, für die Cueny jeweils eine Grabkerze mit dem Logo des Verbandes bereithielt. Und Kassier Urs Bieli ging bestimmt zufrieden mit seiner Urkunde als neues Ehrenmitglied nach Hause.

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