Fehren feiert feucht und fröhlich
Tausende liessen Bier durch ihre Kehle fliessen, suchten Fotos ihrer Vorfahren und genossen das Leben.
Wer alle Bars, Stuben und Bahnen des Dorffestes Fehren erleben wollte, musste schon mehrmals hingehen. Was viele offensichtlich auch mit Vergnügen taten.
Es hat sich weit herumgesprochen, dass die Fehrner ihre Unabhängigkeit feiern. Und dies 222 Jahre nach der Loslösung von Breitenbach. Deshalb waren am Wochenende am Dorffest Fehren auch viele fremde Dialekte zu hören. Der prominenteste Vertreter der Heimweh-Fehrner war Regierungsrat Walter Straumann, der auch gleich eine launige Ansprache hielt. Noch sein Urgrossvater sei sein Leben lang als «fremde Fötzu» angesehen worden, doch heute lebten in Fehren die Alteingesessenen gedeihlich mit den Neuzuzügern zusammen. «Immerhin stammt sogar der Ammann Peter Merckx aus Büsserach», fügte Straumann an.
Ein Publikumsmagnet am Dorffest war Ottilia Henz, welche die neue Dorfchronik Fehrens vorstellte. Sie hatte über Jahre Bilder und Geschichten gesammelt und ihre Nase in staubige Akten gesteckt, um das umfangreiche Buch zu schreiben. Auch die Fotogalerie mit über 500 alten Fotos, die sie in der Kirche präsentierte, zog viele Besucher an, welche Hochzeitsfotos ihrer Vorfahren suchten. Die Ausstellung musste jeweils um Stunden länger als geplant offen bleiben, weil der Besucherstrom nicht abreissen wollte.
Für Hotdogs, Steaks, Bier und Drinks sorgten unzählige Beizli. Wer gern mitten im Trubel ist, zog es in den Western-Saloon der Donnerwäspi. Wer es hingegen lieber gemütlich hat, der fand in der Buurestube des Gemischten Chors St. Ottilia oder in der Kaffeestube des Landfrauenvereins das Gesuchte. Und wer nicht am Dorffest war, der hörte doch dank des knallenden Feuerwerks und der Helikopterflüge drei Tage lang, dass Fehren Geburtstag feierte.