Heitere Lieder um Wein, Freundschaft und Liebe

Der Männerchor Keramik Laufen AG, der einzige Betriebsmännerchor der Schweiz, machte im Alters- und Pflegeheim (APH) Stäglen das, was er am liebsten macht: Freude bereiten.

<em>Zecherweisheit:</em> Vizedirigent Franz Scherrer, seit 1960 beim Chor, lässt anstossen, auf dass Bacchus’ Wein freudig hebe die Sangeslust.Foto: zvg
<em>Zecherweisheit:</em> Vizedirigent Franz Scherrer, seit 1960 beim Chor, lässt anstossen, auf dass Bacchus’ Wein freudig hebe die Sangeslust.Foto: zvg

Man zählte den 10. Mai 1938, als auf dem Rütli ein spontan zusammengestellter Betriebsmännerchor den Ausflug der Tonwarenfabrik Laufen AG und der AG für Keramische Industrie Laufen mit dem Lied «Eidgenossen, Gott zum Gruss» verschönerte. Ein Lied, das nach der Chronik des heutigen Männerchors Keramik Laufen AG «an den Felsen des Seelisbergs widerhallte und sowohl bei der Direktion als auch bei der Arbeiterschaft den Wunsch aufkommen liess, der Ad-hoc-Männerchor sollte bestehen bleiben».

1943 nahm die mittlerweile vergrösserte Sängerschar das Singen wieder auf und bestellte im Frühjahr 1944 den ersten Vorstand mit Präsident Max Meury und Dirigent Gustav Jeker. Dass der Betriebsmännerchor zusammen mit der Stadtmusik Laufen und einem Kinderchor anno 1959 die zu Besuch in Laufen weilenden Bundesräte Etter, Holenstein und Lepori mit dem Lied «Lob der Heimat» erfreute, dürfte neben den Firmenjubiläen der Keramik Laufen AG einer der denkwürdigsten Auftritte des Chors gewesen sein. «Wir singen aber auch gerne in Kirchen, in Altersheimen, im Birscenter zu Weihnachten oder überall dort, wo wir den Menschen Freude bereiten können», stellte Präsident Urs Kurth am vergangenen Sonntag im APH Stäglen seinen Männerchor Keramik Laufen AG vor. Notabene der einzige Betriebsmännerchor der Schweiz.

«Cha me aafoo?», fragte Vizedirigent Franz Scherrer kurz nach 15 Uhr in den gut besetzten Saal, um dann seine an die 30 Sänger in den Tenor- und Bass-Stimmenregistern kraftvoll bestätigen zu lassen: «Sonntag ists!» Dass Freundschaften bei Männerchören einen grossen Stellenwert haben, zeigte sich im «Freundschaftslied» oder dann beim «Treuen Freund in banger Stund’», wo die Rührung sichtlich auf die Stimmen einwirkte. Ganz anders die Stimmung bei den Weinliedern, wo der Chor wegen des schweren Abschieds aus der «kleinen Taverne» mit dem «besonders guten Wein» noch etwas verhalten sang. Doch in den Liedern um «Bacchus», um das «Fass im tiefen Keller» oder um die «Zecherweisheit» mit dem anstossenden Vizedirigenten kam so etwas wie weinselige Stimmung auf. Besonders eindrücklich die Bassstimmen im Lied «In Salzburg zu St. Peter» mit der Bitte: «O heil’ger Peter, schütz den Wein, sonst können wir auf Erden nimmermehr selig sein.»

Selig waren am Ende sicher auch die Damen im Saal, denen der Chor mit «Röschen, der schönsten Maid am Rhein» oder dann mit dem Hit «Bajazzo» seine Verehrung angedeihen liess. Ein herzlicher, langer Applaus begleitete die Sänger zum Anstossen mit dem Glas Wein, das 2019 zur gleichen Zeit wieder gefüllt sein wird.