In der Ruhe liegt die Kraft

Nicht zum ersten Mal zeigt Peter Mösch einen Auszug seines Schaffens in der Galerie alts Schlachthuus. Eine Ausstellung als künstlerische Einheit, die magisch anzieht.

<em>Botschaften: </em>Peter Mösch malt, klebt, ordnet und fokussiert.

<em>Botschaften: </em>Peter Mösch malt, klebt, ordnet und fokussiert.

Bereits der Aufgang zur Galerie, mit zwei Werken beidseitig auf dem ersten Treppenabsatz und einem breitformatigen Bild am Ende des Aufstiegs, lösen beim Betrachter eine Art Entspannung aus. «Peter Mösch blickt nach innen, malt aus dem Innern heraus», beschreibt Peter André Bloch, Literaturwissenschafter, Kunstsammler und langjähriger Freund des Künstlers, in seiner Ansprache an der Vernissage vom vergangenen Freitag.

Möschs Kunstschaffen über einen Leisten zu schlagen, ist unmöglich: zu unterschiedlich, zu vielschichtig. Apropos Schicht: «Peter Mösch arbeitet in Schichtungen, die sich spannungsvoll aufeinander beziehen in eigenartiger Verästelung und scheinbarer Harmonie.» Mit diesen Worten sieht es der Redner. Und der im nahen Elsass wohnende Künstler hat in Laufen eine Ausstellung gestaltet, in der diese Beschreibung bei fast jedem Bild zutrifft. Die bekannten in Kunstharz eingegossenen Zeitungen, Nägel oder Flaschendeckel, die auch ihren Reiz haben, hat Mösch zu Hause gelassen zugunsten von 36 Bildern, die nicht nur eine wohltuende Einheit bilden, sondern eine grosse Ruhe ausstrahlen. Gefragt nach der Technik und den Materialien, erklärt der 79-Jährige spontan: «Ich brauche alles, was nicht mehr gebraucht wird.» Vor allem Zeitungen aus einem Fundus von 1915 bis heute verwendet Peter Mösch oft. Grosse Artikel dampft der Künstler auf einzelne Wörter oder Sätze ein, um auf diese Weise schlagkräftige Kernbotschaften zu vermitteln. Diese verarbeitet der er subtil mit Sand, Packpapier, Stoff und vielem anderem zu fliessenden Repetitionen, die fast immer mit Acrylfarbe in Weiss, Grau, Braun, Schwarz und nur wenigen Buntfarben zum finalen Werk werden.

«Peter Mösch hats gerne aufgeräumt.» Auch so eine Aussage aus der Eröffnungsrede, die zu hundert Prozent zutrifft. Wer Möschs Atelier in Leymen schon besucht hat, findet dies bestätigt. Das Geordnete, Aufgereihte und Aufgeräumte kommt auch in seinen Bildern zum Ausdruck. Mit seinem langjährigen, sorgfältigen Schaffen, seinen Ideen und der konstant sauberen Umsetzung hat sich der ehemalige Fotolithograf auch überregional einen Namen gemacht. Dank seinem Talent, im Sinne von «Ich sehe was, was du nicht siehst», dürften noch einige künstlerische Höhenflüge von ihm zu erwarten sein.