Glückwunschkarten für das Seelenwohl

Wer gerne seine Glückwünsche, sein Dankeschön oder sein Beileid in ein paar Worte fassen möchte, ist beim HB Kartenverlag in Erschwil genau an der richtigen Adresse. Ein Betriebsrundgang mit der Arbeitsgruppe der regionalen Wirtschaftsförderung des Schwarzbubenlands gibt interessante Geheimnisse dieser Branche preis.

<em>60-jährige Original Heidelberger Tiegeldruckpresse: </em>Dani Borer (r.), Inhaber des HB Kartenverlags, erklärt der Arbeitsgruppe der regionalen Wirtschaftsförderung des Schwarzbubenlands die FunktionsweiseFoto: Jürg jeanloz
<em>60-jährige Original Heidelberger Tiegeldruckpresse: </em>Dani Borer (r.), Inhaber des HB Kartenverlags, erklärt der Arbeitsgruppe der regionalen Wirtschaftsförderung des Schwarzbubenlands die FunktionsweiseFoto: Jürg jeanloz

Wie Inhaber und Geschäftsleiter Dani Borer ausführt, wird bereits heute an der diesjährigen Weihnachtskollektion gearbeitet. Schneelandschaften, Tannenbäume, glitzernde Sterne und vieles mehr sollen die Kunden einladen und motivieren, Freunde und Verwandte mit einem kurzen Gruss zu beglücken. Der Katalog mit 700 Motiven wird an 350 Kunden geschickt, damit sie sich rechtzeitig mit den Karten eindecken können.

Selbstverständlich werden die dazu passenden Couverts in 22 verschiedenen Farben geliefert, für Papeterien und Fachhändler wird beides in eine Cellophan-Hülle gepackt. «Druck, Grafik und Versand wird alles in Erschwil abgewickelt», meint Borer. 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 12 Heimarbeiterinnen arbeiten ständig im Kartenverlag. «Was von den Fachhändlern nicht verkauft wird, kommt zu uns zurück», gibt der umtriebige Chef zu bedenken. Dani Borer muss sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um das schwierige Geschäft am Laufen zu halten. Glückwunschkarten für Hochzeiten, Geburtstage, Geburten oder bestandene Prüfungen, Karten mit Geldfach, Karten vom Hofladen oder solche mit einem Teebeutel oder einer kecken Kartonbrille.

Das erste Sackgeld

«Ich habe sogar eine Scheidungskarte entworfen und nicht einmal schlecht verkauft», kalauert er. Das goldene oder diamantene Hochzeitsjubiläum sei leider rar geworden. Kalender und Wandjahresplaner gehören ebenfalls zum Geschäft. Zuletzt bedient Borer selbst die 60-jährige Original Heidelberger Tiegeldruckpresse, die schon damals zum Prägen und Stanzen von kleinen und grossen Formaten benutzt wurde und als mechanisches Wunderwerk gilt. «Ich habe mit dieser Maschine das erste Sackgeld verdient», sagt er stolz.

Heute ist Digitaldruck angesagt, mit welchen Broschüren, Preislisten und vieles mehr gedruckt wird. Seit der Gründung der Firma anno 1964 haben sich im Druckgewerbe und in der Kommunikation gravierende Veränderungen eingestellt.