Gruppe will sich dem Kampf gegen Armut widmen

Mit lokalen Aktionen will Peter Seeberger von der Laufner Regionalgruppe «Stop Armut» etwas gegen das globale Elend unternehmen. Am Freitag treffen sich Interessierte zu einer ersten Planungssitzung.

<em>Aktiv: </em>Peter Seeberger von «Stop Armut» will sensibilisieren.Foto: zvg
<em>Aktiv: </em>Peter Seeberger von «Stop Armut» will sensibilisieren.Foto: zvg

Gerechtere Gesellschaftsstrukturen, nachhaltiger Lebensstil und Bewahrung der Schöpfung: Es sind grosse Ziele, die sich die Regionalgruppe «Stop Armut» auf die Fahnen geschrieben hat. Am Freitag soll im Kirchgemeindehaus der Evangelisch-reformierten Kirche Laufen die Gründungsversammlung stattfinden. Doch wie soll man vom beschaulichen Laufen aus etwas gegen das Elend in Afrika, Asien oder Südamerika unternehmen?

Es gebe viele Themen, bei denen jeder einzelne seinen Beitrag leisten könne, sagt Peter Seeberger, Initiator der Gruppe. Ein möglicher Schwerpunkt sei etwa die Problematik rund um die Ernährung, von der Herkunft der Lebensmittel über die Verpackung bis hin zu «Food Waste», der Verschwendung von Nahrungsmitteln. Was genau in Laufen aber entstehen soll, sei keineswegs festgelegt. «Wir wollen verschiedene Bedürfnisse aufnehmen und diese auch in die lokale Politik tragen», sagt er.

Denn «Stop Armut» versteht sich nicht als Hilfswerk, sondern widmet sich der Sensibilisierung für Nachhaltigkeitsthemen. Regionalgruppen gibt es bereits in den grösseren Schweizer Agglomerationen. Dass nun gerade Laufen ebenfalls eine erhält, hat mit Peter Seeberger zu tun. Er ist einer der führenden Köpfe von «Stop Armut» Schweiz und wohnt in Laufen. Hier ist er auch in der Freikirche «Bewegung Plus» engagiert. «Stop Armut» ist denn auch dem evangelisch-reformierten und freikirchlichen Spektrum zuzordnen: Die Organisation ist Teil von «Interaction», einem Zusammenschluss von 27 christlichen Nichtregierungsorganisationen. Am Gründungstreffen seien aber auch Angehörige anderer Glaubensrichtungen wilkommen, betont Seeberger.

Er ist überzeugt, dass gerade auf lokaler Ebene viel getan werden kann, etwa bei der Vergabe von Aufträgen in der Kommunalpolitik. «Kaufe ich die Pflastersteine in China ein, wo sie aus einem Steinbruch stammen, in dem moderne Sklavenarbeit herrscht?», nennt Seeberger ein Beispiel. Dies gelte auch für das Kleingewerbe. Er ist überzeugt, dass die Lösung für die Armut auf der Welt letztlich in fairen Handelsbeziehungen liegt. In einer anonymisierten Welt müssen einem wieder bewusst werden, dass am anderen Ende der Wertschöpfungskette auch ein Mensch stehe.

«Stop Armut» will dabei auf positive Anreize setzen. «Uns geht es nicht darum, Firmen zu denunzieren», sagt Seeberger. Vielmehr wolle man den einzelnen dafür gewinnen, bewusster zu konsumieren. Hier sei es hilfreich, sich zu organisieren. Gemeinden und KMU seien so leichter davon zu überzeugen, dass eine Nachfrage für faire Produkte bestehe.