Finanzielle Erfolgsgeschichte

Noch vor zehn Jahren stand die Gemeinde Kleinlützel finanziell schlecht da und die Eigenständigkeit war gar infrage gestellt. Nicht zuletzt dank dem neuen Finanzausgleich, aber auch durch gut überlegtes Handeln bei den Ausgaben kann der Gemeinderat nun eine Rechnung mit einem satten Überschuss vorlegen.

<em>Trotz Randlage: </em>Die Gemeinde hat sich finanziell erholen können.Foto: zvg
<em>Trotz Randlage: </em>Die Gemeinde hat sich finanziell erholen können.Foto: zvg

Die an der letzten Gemeinde-versammlung präsentierten Zahlen sind bemerkenswert. Die Jahresrechnung 2017 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 1075226.99 ab. Die Nettoverschuldung pro Einwohner sank von 991Franken auf 82 Franken.

Dabei galt die Gemeinde Kleinlützel lange Zeit als Sorgenkind des Schwarzbubenlandes: Strukturschwach, mit einer aufwändig zu unterhaltenden Infrastruktur an Strassen und Wasserleitungen, einem bescheidenen Steuersubstrat und aufgrund der Situation als Exklave und Grenzgemeinde ohne jede Möglichkeit, mit anderen Gemeinden zusammenspannen und Kosten sparen zu können. Und nun dieses Glanzresultat.

Hinter der Erfolgsgeschichte von Kleinlützel steht aber nicht nur der Sparwille des Gemeinderates, wie Gemeindepräsident Martin Borer erklärt. Eine wesentliche Verbesserung hat die Reform des Finanzausgleichs dargestellt, die Lasten von abgelegenen Gemeinden mit viel Fläche und wenig Bevölkerung besserstellte. Auch dank der Einnahmen durch Steuern, die zwischenzeitlich erhöht werden mussten, und der Gebühren konnten die Finanzen wieder ins Lot gebracht werden. Für das super Ergebnis der Jahresrechnung 2017 sorgten letztlich auch hohe Steuereinnahmen bei den juristischen Personen. «Wir sind froh, dass wir in unserer Gemeinde Gewerbe und Industrie haben», sagt Martin Borer.

Gut überlegte Ausgaben

Es ist nicht einfach, als Gemeinde zu sparen: Ein grosser Teil der laufenden Kosten fällt für Aufgaben an, die vom Kanton vorgeschrieben sind. Dennoch konnte die Gemeinde Kleinlützel ihre Finanzen ins Lot bringen, indem man auf teure Investitionen verzichtete und sich auf das Notwendige beschränkt hat. Gemeindepräsident Martin Borer hält fest, dass es aber keinen eigentlichen Investitionsstau gebe. Nachdem die Gemeinde nun finanziell gut unterwegs ist, mache man sich an eine saubere Planung des gesamten Investitionsbedarfs. Insbesondere die Wasserversorgung fällt hier ins Gewicht: Die zunehmend trockenen Sommer machen der Gemeinde in den letzten Jahren zu schaffen, das Wasser wird oft knapp. Eine Leitung vom nächsten Wasserverbund ins Dorf wäre aufwändig und teuer. Nun wird geprüft, ob allenfalls weitere Quellen gefasst werden können.

Gemeindepräsident Martin Borer ist zuversichtlich: «Wir werden weiterhin haushälterisch und vernünftig wirtschaften.»