Mini-Lager begeistert seit vielen Jahren

Es ist für zahlreiche Kinder aus fünf Dörfern im Schwarzbubenland das absolute Highlight ihrer Sommerferien: Kaum ist das Schuljahr vorbei, steigen sie in einen grossen Bus und fahren für eine Woche in die Flumser Berge. Hier findet schon seit 2002 regelmässig das Ministrantenlager Dorneckberg statt.

Die ganze fröhliche Lagergesellschaft: Dieses Jahr konnte auch Pfarrer Kilian Maduka (ganz rechts), katholischer Seelsorger in den Gemeinden Büren, Nuglar-St. Pantaleon und Seewen, das 16-köpfige Leiterteam und die über 40 Kinder und Jugendlichen in Flums-Portels besuchen. Fotos: zvg

Die ganze fröhliche Lagergesellschaft: Dieses Jahr konnte auch Pfarrer Kilian Maduka (ganz rechts), katholischer Seelsorger in den Gemeinden Büren, Nuglar-St. Pantaleon und Seewen, das 16-köpfige Leiterteam und die über 40 Kinder und Jugendlichen in Flums-Portels besuchen. Fotos: zvg

Das fast vollständige Leiterteam vor der imposanten Kulisse der Churfirsten in Flums-Portels: Die engagierten Betreuerinnen und Betreuer sind zwischen 19 und 27 Jahre alt und stammen fast alle aus dem Schwarzbubenland.

Das fast vollständige Leiterteam vor der imposanten Kulisse der Churfirsten in Flums-Portels: Die engagierten Betreuerinnen und Betreuer sind zwischen 19 und 27 Jahre alt und stammen fast alle aus dem Schwarzbubenland.

Das Ferien- und Lagerhaus Margess: Das Haus am Flumser Kleinberg war schon etliche Male einwöchige Sommer-Herberge für über 40 Buben und Mädchen aus dem Schwarzbubenland.

Das Ferien- und Lagerhaus Margess: Das Haus am Flumser Kleinberg war schon etliche Male einwöchige Sommer-Herberge für über 40 Buben und Mädchen aus dem Schwarzbubenland.

Auf der Anreise: Auch beim diesjährigen Mini-Lager ging der Spass für die Kinder und Jugendlichen vom Dorneckberg bereits bei der Anreise los.

Auf der Anreise: Auch beim diesjährigen Mini-Lager ging der Spass für die Kinder und Jugendlichen vom Dorneckberg bereits bei der Anreise los.

Eigentlich ging ja alles schon viel früher los», erzählt die Sozial- arbeiterin Nora Vögtli (24). Sie stammt aus Hochwald, lebt heute in Basel und nahm als Jugendliche mehrere Male an dem Lager teil. Die Geschichte des sogenannten Mini-Lagers kennt Nora genau: Der frühere Jugendseelsorger Ruedi Grolimund hat die Historie auf der Website des Lagers beschrieben. Demnach fing alles 1991 an, als Grolimund die Idee hatte, für die Ministranten der damals sechs Pfarreien des Jugend-Seelsorgeverbandes Dornach-Dorneckberg ein Ferienlager zu organisieren.

Zwei Autostunden vom Schwarzbubenland entfernt, unweit vom Walensee und mit Blick auf die hohen Felswände der Churfirsten, fand damals in Flums-Portels das allererste Lager statt. Wegen des grossen Erfolgs machte Grolimund weiter und organisierte bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2002 weitere Sommerlager an wechselnden Orten. Weil Grolimunds Nachfolge zunächst ungeregelt blieb, setzten junge ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter, die zuvor jahrelang als Teilnehmer dabei gewesen waren, die Tradition fort. Sie etablierten das Ferienhaus Margess am Flumser Kleinberg als feste Lagerstätte für die erste Ferienwoche.

Ein Glücksfall für Nora, die auch Leiterin wurde, nachdem sie in der zehnten Klasse das Teilnehmer-Höchstalter überschritten hatte. «Seitdem habe ich mich schon siebenmal in tollen Teams um die Ministranten kümmern dürfen», resümiert die Dorneckerin, die gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Simon und der Studentin Céline Schönenberger in diesem Jahr eine von drei Hauptleitern war.

Die Ereignisse des letzten Lagers haben alle drei noch frisch vor Augen. Denn erst am Samstag brachte das insgesamt 16-köpfige Leiterteam 41 glückliche Kinder und Jugendliche heim. Die Jüngsten hatten das Alter von Drittklässlern, Buben und Mädchen hielten sich in etwa die Waage. Eine Woche lang hatten alle sich voller Elan bemüht, das diesjährige Motto umzusetzen: «An dr grosse Tombola ganz famos, zieht dr chlei Isidor s grosse Los. Mit dr Schnuregige zieht er vo danne und stolperet in so mängi Panne.» Welche Pannen das waren und welche Überraschung am Ende lockte, können im Herbst auch Nichtteilnehmer in Erfahrung bringen. Denn dann wird das Lagerteam beim alljährlichen Lagerrückblick im Hobelträff Hochwald am 3. November einen Film zeigen, der die Woche noch einmal Revue passieren lässt. «Zu diesem Rückblick kann jeder kommen, der sich für das Mini-Lager interessiert», betont Nora und hofft, dass wieder viele neue Gesichter dabei sein werden.

«Am Ende des Lagers freute ich mich bereits auf das nächste»

Das diesjährige Ministrantenlager Dorneckberg fand vom 8. bis zum 15. Juli statt. Mehr als ein Dutzend junger Leiterinnen und Leiter betreute rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Schwarzbubenland-Dörfern Büren, Seewen, Nuglar, St.Pantaleon und Hochwald, darunter auch etliche Nichtministranten. Das Wochenblatt hat Stimmen aus dem Leiterteam eingeholt und mit der Katechetin Marina Jeker über die Bedeutung von aktiver Freizeitgestaltung für junge Menschen gesprochen.

Wie habt ihr das Lager früher als Teilnehmer erlebt?

Nicole: «Es war das Highlight der Sommerferien.»

Florian: «Ich musste einmal weinen, als das Lager fertig war und ich wieder nach Hause musste.»

Chantal: «Das familiäre Umfeld, die gegenseitige Fürsorge, das gute Essen und die Lagerstimmung machten diese Woche unvergesslich.»

Simone: «Am Ende des Lagers freute ich mich bereits auf das nächste.»

Wie erlebt ihr das Lager in eurer heutigen Funktion als Teil des Leiterteams?

Simone: «Es ist spannend, hinter die Kulissen zu sehen und dabei zu erfahren, wie viel Arbeit hinter der Organisation steckt. Als Teilnehmerin nahm ich das nicht so wahr.»

Florian: «Ich geniesse es, in verschiedene Rollen die Kinder zu unterhalten.»

Nicole: «Trotz der intensiven Vorbereitung und Betreuung in der Lagerwoche ist es jedes Jahr ein Dürfen und nicht ein Müssen.»

Warum bleibt das Lager trotz rückläufiger Ministranten-Zahlen ein wichtiger Bestandteil des Seelsorgeverbandes?

Marina Jeker: Kinder und Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen. Das Lager bietet die Gelegenheit für Gemeinschaft, Freundschaften, Spass und Spiel. Darum empfehle ich das Lager. Ich finde es eine super Sache!

Angaben zu den Personen

Florian Rechen (23) wohnt in St. Pantaleon und studiert Sport und Geografie. Nicole Winkler (19) wohnt ebenfalls in St.Pantaleon und ist kaufmännische Angestellte. Chantal Wernli (20) wohnt in Nuglar und studiert Politik und Rechtswissenschaft. Simone Grolimund (23) wohnt gleichfalls in Nuglar und ist Fachfrau Gesundheit. Marina Jeker lebt in Ziefen, ist seit 2006 ökumenische Religionslehrerin an der Primarschule Dorneckberg und seitdem auch Katechetin im Seelsorgeverband Büren-St. Pantaleon-Nuglar-Seewen.