Graziöses Kraftbündel mit Sanftmut

Bei den Schweizer Turnierreitern beliebter denn je und für die Familien der Region ein Genuss für alle Sinne: Das Pfingsspringen des Reitvereins Laufen und Umgebung.

Ehrenrunde nach der Prüfung: Edel, geschmeidig, voller Kraft und so sanftmütig: Die Pferde am Pfingstspringen in Laufen mit ihren Reiterinnen und Reitern zogen die Zuschauer in ihren Bann. Foto: Bea Asper
Ehrenrunde nach der Prüfung: Edel, geschmeidig, voller Kraft und so sanftmütig: Die Pferde am Pfingstspringen in Laufen mit ihren Reiterinnen und Reitern zogen die Zuschauer in ihren Bann. Foto: Bea Asper

Auf dem Parkplatz bei der Reithalle Laufen reihen sich die Pferdestärken – dahinter in den Hängern wiehern die Kraftbündel auf vier Hufen. Edel und sanftmütig ist ihr Ausdruck. Die Augen der vielen Kinder, die mit ihren Eltern den Ausflug geniessen, kommen aus dem Staunen kaum heraus. Ehrfurchtsvoll wandert der Blick des kleinen Mädchens den Pferdebeinen entlang hoch auf über 1,70 Meter Stokmass und drückt den Wunsch aus, später auch einmal im Sattel dieser graziösen Tiere zu sitzen und die 600 Kilogramm schweren Kraftbündel mit ein wenig Sitzeinwirkung, Schenkeldruck und Zügelhand zu beherrschen, mit ihnen über die Wiese zu galoppieren und geschmeidig Hürden zu springen. Für die Reiterin auf dem Rücken des Prachtskerls «Ariook» ist dies Routine. «Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht im Sattel sitze», meint Mylene Thalmann aus Chevenez im Pferdekanton Jura. Sie lebt ihren Mädchentraum: Nicht nur fest im Sattel zu sitzen, sondern auf Reitturniere zu gehen. «Reiten ist der schönste Sport der Welt und steht in der Schweiz jedermann offen – als Breitensport oder auch nur für hin und wieder, oder mit höheren Ambitionen geht man in den Leistungsbereich.» Das legendäre Pfingstspringen in Laufen ist einer ihrer Lieblingsanlässe. «Ein sehr, sehr schönes Turnier, das unterschiedlichen Niveau-Ansprüchen gerecht wird und viele Besucher anzieht», sagt Mylene Thalmann und macht sich auf den Weg zum Abreitplatz.

Die Mitglieder des Reitvereins Laufen und Umgebung haben sich aber auch wieder voll ins Zeug gelegt und schuffteten, um den Pferdefreunden optimale Bedingungen zu bieten und die Besucher kulinarisch zu verwöhnen. Der Parcours sei ok, wo die Schwierigkeiten liegen, stelle sich während des Laufs heraus und hänge letztlich davon ab, wie schnell das Pferd auf die Einwirkung reagiere, erklärt Thalmann. Auf dem Turnier sei ein Pferd um Vieles mehr abgelenkt als im Training in gewohnter Umgebung und schwieriger zu reiten, führt die Springreiterin aus. Sie beendet an diesem Tag ihre Prüfungen in den höheren Klassen im Mittelfeld, vieles hat sie bereits erreicht, doch steckt sie sich immer wieder neue Ziele – der Mädchentraum geht weiter. In ihrer Klasse siegten in diesem Jahr in der Prüfung drei: Claudia Schürch auf Twiggi, Füllinsdorf und in der Prüfung vier: Sabrina Schaub auf Graphita II, Bonfol.