Kein bisschen müde

Der Musikverein Blauen scheute keinen Aufwand und liess ein zweitägiges Jubiläumsfest mit bekannten Ensembles und beliebten Stücken steigen. Nostalgie pur brachte der Fanfarenzug aus Waldkirch in die Festgemeinde.

Das war ein Gaudi, als der Fanfarenzug Schwarzenberger Herolde ins schmucke Dorf Blauen einmarschierte. Mit Straussenfedern geschmückten Baretten und blauweissen Landsknechtuniformen zog die fröhliche Schar durch die verwinkelten Gässchen und erfreute das klatschende Publikum. Der Ehrendame, dem Fähnrich und dem Tambourmajor folgten die Trommler, dahinter die Bläser mit ihren Naturtrompeten. Unter der Kirche schmetterten sie bedeutungsvoll die «Herrgottsfanfare» in die Runde und erinnerten an die Tradition der Spielmannszüge aus früheren Gefechtszeiten. Sie wagten sich auch an den Bolero und bewiesen damit ihre musikalische Begabung.

Wenn einer immer die erste Geige spielen will, von Tuten und Blasen keine Ahnung hat und selten den richtigen Ton trifft, dann handle es sich meistens um einen Politiker, einen Manager oder allenfalls um einen Gymirektor, lehnte sich Festredner Isidor Huber gewagt zum Fenster hinaus. Dabei unterschlage selbiger, dass er zu Hause nach der Pfeife seiner Frau tanze. Mit musikalischen Bildern lasse sich vieles sagen, fuhr Huber fort. Musik verbreite Optimismus, gute Stimmung aber auch Nachdenklichkeit. Der Musikverein Blauen habe viel für das Dorf getan und könne stolz darauf sein. «Macht weiter so im Ton», munterte er augenzwinkernd die Jubilare auf.

Mit genialer Begleitung des Jung-Ensembles Brazzline stellte OK-Präsident Bernhard Bucher die sechs Uniformen der Vereinsgeschichte vor. Die erste Uniform wurde als Occasion anno 1927 vom MV Münchenstein gekauft. Die zweite Uniform im Militärlook war nach 22 Jahren so stark abgetragen, dass die Ellbogen ausfransten. Als besonderen Gag zeigte Bucher das futuristische Gewand für 2050. Uniformen, Fahnen und viele herrliche Erinnerungen kann man in der Jubiläumsschrift von Peter Meury nachlesen, der schon vor 50 Jahren eine Chronik über den MV Blauen verfasst hatte!

Mit dem Stück «Ewigi Liebi» bekundete der MV Duggingen seine Freundschaft zu den jubilierenden Kameraden. Aus dem Lötschental war der MV Alpenrose Kippel angereist und beschenkte nach rassigen Marschklängen die Blauner mit dem furchterregenden Poltergeist «Tschäggättä». Die Brass Bands aus Zwingen und Liesberg gaben zum würdigen Abschluss dieser gelungenen Feier ein gemeinsames Ständchen.