Schützenswerte Ruine wird zum Vorzeigeprojekt der Laufner Vorstadt

Endlich kann das Schaltenbrand-Haus an der Delsbergstrasse 52 umgebaut werden. Am vergangenen Donnerstag wurde im Beisein zahlreicher Gäste der Grundstein gelegt.

Grundsteinlegung: Brigitte Bos, Lilli Kuonen, Urs Eggenschwiler und Nicolas Goetz (v.l.) zementieren einen Koffer mit Zeitdokumenten für die Nachwelt nach weiteren 400 Jahren ein.
Grundsteinlegung: Brigitte Bos, Lilli Kuonen, Urs Eggenschwiler und Nicolas Goetz (v.l.) zementieren einen Koffer mit Zeitdokumenten für die Nachwelt nach weiteren 400 Jahren ein.

Die ehemalige Fürstenmühlescheune, so der Name der Fachleute für dieses Haus, hat eine bewegte und lange Geschichte. 1578 erbaut, diente das Bauwerk dem Fürstbischof von Basel als Wirtschaftsgebäude der gegenüberliegenden Mühle an der Birs.

1988, nach dem Tod des letzten Besitzers, Fotograf Hans Schaltenbrand, ging das Gebäude mit seiner beachtlichen Grundfläche von 17 mal 17 Meter nach seinem Willen in die Hans- Schaltenbrand-Stiftung über.
«Das Haus sollte baldmöglichst saniert und so vor dem allmählichen Zerfall gerettet werden», wie René Zuber, ehemaliger Stiftungsratspräsident, anlässlich der Grundsteinlegung erläuterte. Ein fertiges Projekt scheiterte aber, weil sich erstens der Investor zurückzog und zweitens diverse Einsprachen dem Stiftungsrat das Leben schwer machten, so dass sich dieser vor drei Jahren zurückzog. «Es war mir aber wichtig, dass etwas geschieht und dass die Stiftung in Laufner Hand blieb», so Zuber.

Stadträtin Lilli Kuonen und Landrätin Brigitte Bos als damalige Stadtpräsidentin nahmen das Zepter gleich selbst in die Hand und fanden in Marco Pirelli, Bankfachmann, ein drittes Stiftungsratsmitglied.
Und es wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Das gemeinsame Projekt der beiden Architekturbüros Eggenschwiler Architekten, Laufen, und Nicolas Goetz, Basel, wurde am vergangenen Donnerstag vorgestellt.

Die nachhaltige, und substanzerhaltende Bauweise, so wie dies die Denkmalpflege und auch das Stadtentwicklungprogramm STEP vorsehen, überzeugte die Gäste. So bleibt beim entstehenden Wohntrakt, mit sechs Mietwohnungen und zwei Eigentumswohnungen im Dachgeschoss, die Fassade zur Strasse inklusive Rundbogen-Scheunentor komplett erhalten, wie Architekt Urs Eggenschwiler ausführte. Ebenso sollen auch Boden und Treppe aus Laufentaler Stein im Eingangsbereich – vom rückseitigen Innenhof zugänglich – an die Vergangenheit des Gebäudes erinnern.

Die Baufirma, Müller Bau, welche nach zweiwöchiger Ferienzeit die Baumaschinen anfangs August auffahren lässt, macht vorerst der kantonalen Denkmalpflege Platz, welche das Objekt nach möglichen Zeitzeugen, und erhaltenswerter Bausubstanz untersucht.

Nach rund einjähriger Bauzeit soll das fertig sanierte und umgebaute Gebäude im Herbst 2015 bezugsbereit sein. Stiftungspräsidentin Brigitte Bos freute sich, anlässlich der Grundsteinlegung, bereits den ersten Käufer einer Dachwohnung begrüssen zu können.