«Posaune ist das beste Stück, das man spielen kann»

Mit dem Frühling sprossen neue Ideen: Die «Junior Drummers» und «BrazzLine» setzten zusätzliche Farbtupfer ins bunte Jahreskonzert des unter neuer Leitung auftretenden Musikvereins.

Hommage an die Posaune: Rahel Bieli begeisterte mit ihrem tonakrobatischen Posaunensolo «The Acrobat».  Foto: Roland Bürki
Hommage an die Posaune: Rahel Bieli begeisterte mit ihrem tonakrobatischen Posaunensolo «The Acrobat». Foto: Roland Bürki

Da rieben sich die die Leute in der Brislacher Turnhalle die Augen. Der Kontrast zwischen den feinen «Cha Cha Cha» rufenden Stimmchen der zwei Mädchen und fünf Knaben und dem wuchtigen Rhythmus der Pauken, Trommeln und Xylophone hätte nicht grösser sein können. Die «Junior Drummers Laufental-Thierstein», angehende Schlagzeuger, zeigten etwa mit karibischen Klängen, was sie schon an Drive drauf haben. Den von ihrem Leiter Sebastian Schmid aufgezeigten Mangel an Schlagzeugern in der Region dürften die «Drummers» schon bald lindern helfen.

Bleiben noch die andern elf jungen Leute, die nach dem Schluss des Jahreskonzertes die immer dünner besetzten Tischreihen in der Halle musikalisch aufmischten. Unter dem aussagekräftigen Namen «BrazzLine» spielte sich das Brass-Ensemble keck in die Herzen derjenigen, die zu Recht im Saal ausharrten. Ob als «Lustige Buam» (und Dirndl), als Blues- and Swingband oder beim schmusigen «Killing me softly», sie begeisterten einfach. Weil sie eben keine «Hemmige hei». Musikalisch natürlich.

Flottes Jahreskonzert
Schon der rassige Auftakt mit dem Marsch «Army of the Nile» machte es deutlich: Der Musikverein Brislach wollte seine Gäste mit flotter Musik unterhalten. Aus «Freude an der Sache», wie der neue Dirigent Mathias Christ dem schlagfertigen Moderator des Abends, Colin Tresch, offenbarte. Seine Musikanten hätten für das Konzert hart gearbeitet, manchmal gar einiges über 22.00 Uhr hinaus. Erstes Beispiel dafür war «The Acrobat», ein schwieriges Solo gespielt von Rahel Bieli auf der Posaune. Laut dem nicht ganz unbefangenen Moderator «das beste Stück, das man in einer Musik spielen kann». Die Posaunistin begeisterte derart, dass sie es gleich nochmals so akrobatisch zum Besten geben musste. Joël Bieli im Grossvater-Look stand ihr in seinem Euphonium-Solo in nichts nach. Zwar rannte in «Grandfathers Clock» oder Grossvaters Uhr die Zeit immer schneller davon, doch Bieli wusste auch die schnellsten Passagen bravourös zu meistern. Dirigent Mathias Christ musste da mit dem Taktstock ganz ordentlich Gas geben. Urchig und bodenständig kam dagegen der «Swiss Ländler» daher, den Michael Bieri und Manuel Hügli als perfektes Cornet-Duett in einer lustigen Fondue-Nummer servierten. Zu diesen Heimatgefühlen passten exakt der «Louenensee» oder der als Zugabe stark beklatschte Marsch «Brislach».

Dem Publikum jedenfalls gefiel die Musikauswahl von Marsch- und Volksmusik über Blues bis hin zum Rock ausserordentlich, was sich in einer gelösten applaudierfreudigen Stimmung niederschlug. Beste Unterhaltung also, was der MV Brislach am letzten Wochenende bot und damit seine Zielsetzung erreichte.