Der Traum von ewiger Landjugend

Zu Hause auf dem Land! Wer dieses Lebensgefühl zusammen mit andern ausleben möchte, ist im Verein Landjugend bestens aufgehoben. Der Verein wird 50 und strahlt noch immer jugendliche Lebensfreude aus.

Dynamisch: Fabian Hügli, Stefan Bühlmann und Thierry Oes (v.l.) lieben das Lebensgefühl auf dem Land. Foto: Gini Minonzio
Dynamisch: Fabian Hügli, Stefan Bühlmann und Thierry Oes (v.l.) lieben das Lebensgefühl auf dem Land. Foto: Gini Minonzio

Er erfindet sich immer wieder neu. Das ist wohl der Grund dafür, dass der Verein Landjugend Thierstein-Laufental noch immer so lebendig ist. Und dies, obwohl die Landjugend schon 50 Jahre alt ist. Die Landjügeler, wie sich die Vereinsmitglieder liebevoll nennen, feiern Anfang März ihr Jubiläum mit einem rauschenden Fest. «Wir erwarten rund 250 aktive und ehemalige Mitglieder», sagt der OK-Präsident Fabian Hügli.

Obwohl sich der Verein stetig erneuert, bleiben ihm zwei Vorurteile hartnäckig auf den Fersen. Hügli stellt klar: «Der Verein besteht nicht nur aus Bauern. Diese sind inzwischen sogar in der Minderheit. Und wir sind auch kein Verkuppelungsverein!» «Wobei trotzdem zwei zueinander finden können», fügt der Vereinspräsident Thierry Oes an. Er kommt von Pfeffingen und hat Metallbauer gelernt. Wie hat er denn in die Landjugend gefunden? «Ich bin durch Kollegen reingekommen und wollte es einfach mit ihnen zusammen lustig haben.

Fürs Leben

Dass das klappt, daran zweifelt man keinen Augenblick. Denn die Veranstaltungen der Landjugend sind weitherum bekannt. Manche sind öffentlich, wie das Wettpflügen im August und die Theaterabende, die Hunderte Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region anziehen. «Damit verdienen wir Geld, um den Verein zu finanzieren», erklärt Oes. «Daneben haben wir interne Aktivitäten, wie Skiferien, Gokart, Old- timer-Ausflug.»

Wettpflügen? Oldtimer? Gokart? Ist das für Frauen überhaupt attraktiv? Was bietet der Verein für Frauen?, wollen wir wissen. «Die hübschen Männer!», entfährt es Oes spontan. Zustimmend nicken möchten wir, können aber nicht, weil wir den Kopf einziehen müssen. «Wer sagt, dass junge Frauen nicht gerne Traktor fahren? Wieso sollten sie keine Freude am Wettpflügen haben? Das sind doch Klischees! Beim Gokart-Fahren sind die Frauen manchmal sogar besser als wir. Wir sehen da keine Unterteilung», bekräftigt Hügli. Zudem passe der Vorstand, der auch von Frauen besetzt ist, das Programm immer wieder an.

Letztes Jahr konnte die Landjugend kein Theaterstück aufführen, obwohl dieses eigentlich Tradition ist. Leider hätten sie gleichzeitig die Regie und die Souffleuse verloren, sagt Oes. Nun sei man auf der Suche. «Wer gerne die Posten übernehmen oder mitspielen möchte, ist herzlich eingeladen. Man muss auch nicht unbedingt dem Verein beitreten.»

Was macht denn den Verein attraktiv? «Die Landjugend ist ein Zuhause für alle, die einen Bezug zum Landleben haben», erklärt Hügli. Sei es, dass sie auf einen Hof aufgewachsen sind, Pferde haben, aus der Forstwirtschaft kommen, oder einfach das Landleben lieben.

Bereits in der Lehre könne man im Vorstand mitarbeiten und Verantwortung übernehmen. «Das bringt einen privat, menschlich und auch beruflich weiter!», betont Oes und schaut dabei seinen Vize an. Stefan Bühlmann ist auf einem Hof in Roggenburg aufgewachsen, hat aber Metallbauer gelernt und soeben seine eigene Firma, «Bühlmann Metall-Maschinenbau», gegründet.

Zudem biete die Schweizerische Landjugendvereinigung attraktive Weiterbildungen an. «Und vor allem haben wir es lustig miteinander.»