Krümel lernt, Nein zu sagen
Das Gewaltpräventionsprojekt «Geheimsache Igel» für die jüngsten Kinder machte am Donnerstag in der Kindertagesstätte Laufen halt.
Gewaltprävention kann nie früh genug ansetzen», betont Initiantin und Schauspielerin Tanja Horisberger. Sie hat vor einigen Jahren das Präventionsprojekt «Geheimsache Igel» in Deutschland kennen gelernt und in der Schweiz lanciert. Dank der grosszügigen Spende des Rotaryclubs Laufen konnte «Geheimsache Igel» in der Kindertagesstätte Laufen aufgeführt werden. Zu Beginn des Projekts wird ein kindgerechtes kurzes Theaterstück gespielt. Die quirlige Krümel (Tanja Horisberger) wird Opfer von Gewalt. Ein Fremder droht ihrem Igel wehzutun, wenn sie nicht in eine Kiste steigt. Krümel hat zwar Angst, aber für ihren Igel tut sie alles. Widerwillig steigt sie in die Kiste hinein und kommt nachher verängstigt heraus. Was passiert ist, bleibt im Dunkeln. Der Täter bleibt als drohende Stimme im Hintergrund und schüchtert Krümel weiter ein. Er droht ihr, dass sie das Geheimnis für sich behalten müsse, sonst würde etwas Schlimmes passieren. Zum Glück holt sich Krümel Hilfe. Mit wenig Worten und vielen Gesten erklärt sie ihrer Freundin Wurzel (Natalie Kriesemer), was passiert ist. Gebannt verfolgen die Kita-Kinder ab drei Jahren das Theaterstück. Ihre Betreuerinnen sitzen auch im Saal und auch sie sind beeindruckt, wie die beiden Schauspielerinnen das schwierige Thema Gewalt und Missbrauch kindgerecht angehen.
Nachbereitung des Theaters
Nach dem Theaterstück sucht Wurzel das Gespräch mit den Kindern. Sie zeigt auf ihren Stoffigel und fragt die Kinder: «Wie kann sich der Igel in der Natur wehren?» Selbstverständlich wissen die Kinder, dass der Igel seine Stacheln stellt. «Und wie ist das mit den Menschen? Wir haben ja keine Stacheln?» Abgesehen von der Axt oder der Pistole, die der kleine Yves einsetzen will, ermuntert Krümel die Kinder klar und unmissverständlich NEIN zu sagen. «Wir Menschen haben einen Mund und damit lässt sich Nein sagen», betont die gelernte Primarlehrerin.
Die kleinen Besucherinnen und Besucher üben es immer wieder und sagen mit dem ganzen Körper unter Einsatz von Armen, Händen und Stimme: NEIN. Auch nach einer Stunde sind die Kinder konzentriert bei der Sache und lernen zum Schluss eine einfache Regel ähnlich wie Lose – luege – laufe, die Regel in brenzligen Situationen Licht – Lärm – Leute zu suchen.