Raritäten unter dem Stürmenchopf

In einer engagierten Aktion setzen in Wahlen Naturfreunde und Bauern Hochstamm-Obstbäume, um Landschaft und Natur zu bereichern und der Artenvielfalt von Vögeln und Insekten Rechnung zu tragen.

<em>Begeisterter Einsatz für die Artenvielfalt: </em>Eine Weisse Herzkirsche wird auf der Stürmenweid gepflanzt. <em>Foto: Jürg Jeanloz</em>
<em>Begeisterter Einsatz für die Artenvielfalt: </em>Eine Weisse Herzkirsche wird auf der Stürmenweid gepflanzt. <em>Foto: Jürg Jeanloz</em>

Endlich Regen», tönt es befreiend aus der Runde der Garten- und Naturfreunde, die sich am Samstagmorgen im Gemeindezentrum Wahlen einfinden. «Wir wollen ein Zeichen für die Hochstamm-Obstbäume setzen», begrüsst Forstingenieur Raphael Häner die Gäste. Im Zug der Gesamtmelioration Wahlen hat er 139 Jungbäume gekauft, die von den Landeigentümerinnen und Landeigentümer für lediglich 5 Franken erworben und gesetzt werden sollen.

Apfel, Birnen, Zwetschgen, Linden und viele andere Sorten hat er ausgewählt, um der Artenvielfalt neuen Schub zu geben. Damit aber die Bäume gedeihen und ihre Schönheit in der Natur entfalten, gibt es gleich noch einen kurzen Pflanzkurs.

«Achten Sie darauf, dass der Abstand von Baum zu Baum mindestens zehn Meter beträgt», beginnt Roland Roth, Präsident des Obst- und Gartenvereins seine Ausführungen. Schattenhänge und steile Böschungen sowie Einzelbäume sollen vermieden werden. Ideal sei die Pflanzzeit von Oktober bis März. «Kaufen Sie gesunde Jungbäume und pflanzen Sie dieselben sofort ein, um das Austrocknen zu verhindern», fährt er fort. Die Wurzelballen sollen von der Erde befreit und die Wurzelenden zurückgeschnitten werden.

Der grösste Feind der Bäume seien die Mäuse, weshalb jeder Baum mit einem kleinmaschigen Mäusegitter eingepackt wird. Ebenso sollen rund um den Baum Stauden und Grasbüschel abgemäht werden, um dem Fuchs und Hermelin die Mäusejagd zu erleichtern.

Eine grosse Pflanzgrube, ein starker Pfahl und schon kann der Jungbaum in die Erde gesenkt und mit dem Humus (ohne Dünger) zugeschüttet werden. Richtig Wässern ist absolute Bedingung. Mit ausführlichen Bildern gibt er auch Anleitungen für Pflege und Schnitt der Bäume.

Bevor die Idealisten und Naturfreunde sich an die Arbeit machen, übergibt Raphael Häner dem Gemeindepräsidenten Willy Asprion eine echte Rarität: eine Weisse Herzkirsche. Mit dem Jungbaum fahren Burgerpräsident Daniel Neyerlin und seine Helfer auf die Stürmenweid, wo das zarte Bäumchen sofort fachgerecht gesetzt wird.

«Die vorzüglichen Tafelkirschen sollen dereinst die Spaziergänger erfreuen, wenn sie unser herrliches Naturschutzgebiet besuchen», meint Neyerlin freudestrahlend.

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