Wenn zwei Musikvereine zusammenspannen

Mit ihrem ersten Gemeinschaftskonzert betraten die beiden Musikvereine aus Röschenz und Wahlen mit grossem Erfolg Neuland. Das Sonntagspublikum in der Röschenzer Kirche honorierte dies am Ende mit einem stehenden Beifall.

Konzert unter zwei Vereinsfahnen: Das Gemeinschaftskonzert der Brass Band Röschenz und des Musikvereins Wahlen in der Kirche St. Anna in Röschenz, hier unter Leitung von Manfred Cueni. Foto: Roland Bürki
Konzert unter zwei Vereinsfahnen: Das Gemeinschaftskonzert der Brass Band Röschenz und des Musikvereins Wahlen in der Kirche St. Anna in Röschenz, hier unter Leitung von Manfred Cueni. Foto: Roland Bürki

Röschenz hat bei weltlichen und kirchlichen Anlässen immer ein überdurchschnittlich grosses und dankbares Publikum. So auch am vergangenen Sonntagabend in der Kirche St. Anna, als man in dicht besetzten Bankreihen gespannt auf das Musikexperiment «Röschenz-Wahlen United» wartete. Eine Idee, die im vergangenen Frühjahr aufgekommen und in gemeinsamen Musikproben gereift sei, wie die beiden Moderatoren aus Wahlen und Röschenz, Joëlle Kupferschmid und Gabriel Küng, dem Publikum verrieten. Amüsiert hörte man den beiden zu, wie sie sich gegenseitig zu Verlauf und Resultat dieses Prozesses befragten. Die neue, gute Erfahrung mit dem Röschenzer Verein habe die Skepsis schnell verschwinden lassen, meinte etwa Kupferschmid. Küng monierte unterschiedliche Dirigenten-Stile, bessere Besetzung und bilanzierte: «Es macht Freude, mit Wahlen zu proben und zu spielen.»

Tatsächlich verrieten die klassisch-festlichen Melodien zum Auftakt der zum Gemeinschaftskonzert verschmolzenen früheren Kirchenkonzerte viel Spielfreude in den einzelnen komplettierten Registern. Richard Strauss› für den Trompetenchor der Stadt Wien anno 1942 komponierte «Festmusik» gab dem Konzert mit hellen Cornetstimmen und tiefen Bass- und Paukeneinsätzen den passend-würdigen Anstrich. Sowohl in der Ouvertüre zu Rossinis Oper «Tancredi» als auch im berühmten «Intermezzo» aus der Oper Cavalleria rusticana wusste der präzis und rassig dirigierende Michael Ferner (Röschenz) die bekannten Gefühle und Stimmungen der Oper wie Liebe, Schmerz oder Eifersucht aus dem ad hoc-Opernorchester herauszuholen, bevor er zum Ende des klassischen Teils den Taktstock für den amerikanischen «Midway March» hob.

Ihn löste der Wahlner Dirigent Manfred Cueni für die Leitung des moderneren, für die Musikanten aber ebenfalls anspruchsvollen Teils ab. Schon die Titel «Run» oder «Rhythm Explosion» verraten, welchen Einsatz der souveräne Dirigent den Bläsern, Solisten und der Percussion abforderte. Nach der Powerballade «Who wants to live forever» rund um den Film «Highlander» steuerte «Röschenz-Wahlen United» die vom Publikum erhofften weihnachtlichen Gefilde an. Dem machtvollen «Joy to the World» folgten als Zugabe das fröhliche «Rudolph the red nosed Reindeer» und das feierliche «Adeste fideles», was es dem begeisterten Publikum weihnachtlich warm ums Herz werden liess. Wem das nicht genügte, konnte beim anschliessend offerierten Glühwein nochmals richtig nachglühen.

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