Von «märchenhaft» bis total Abbruch
Der Laufner Christchindli- märt erlebte zwei ganz unterschiedliche Tage: den perfekten Weihnachtsmarkt am Samstag; am Sonntag einen solchen zum Davonlaufen.
Winterlich kühl, die Dächer im Stedtli schneebedeckt, Sonnenschein tagsüber und weiterhin trocken am Abend. «So stelle ich mir den Christchindlimärt vor», schwärmt Margot Borer. Die Freude steht der Marktchefin an diesem Samstag ins Gesicht geschrieben, «obschon das mein aufwändigster aller Märkte ist», wie sie anfügt. Bereits im Juni müsse sie mit den Vorbereitungen anfangen, um am Wochenende des zweiten Advents diese Fülle von Ständen, diese Vielfalt und auch das ganze Rahmenprogramm auf die Beine zu stellen.
82 Stände waren es dieses Jahr. Und der Christchindlimärt unterscheide sich grundsätzlich von den Monatsmärkten, wo fast ausschliesslich professionelle Marktfahrer ihre Ware anböten. «78 Stände werden hier von Einzelpersonen, Familien, Vereinen oder Gruppen aus der Region betrieben», erklärt die Marktchefin.
Das Angebot zeigte sich deshalb äusserst vielfältig. Es war eine Freude, zu sehen, was und in welcher Perfektion gestrickt, gehäkelt, gesägt, gehobelt, gemixt und gebacken wurde, um am Christchindlimärt die Ware an den Mann oder an die Frau zu bringen. Und weil es, wie letzten Samstag auch, ziemlich kühl sein kann, freuen sich die Hobbyhandwerker auch über die Aushilfen aus der Familie und dem Freundeskreis, die gerne bereit sind, für ein, zwei Stunden am Stand einzuspringen. Zum Aufwärmen dazwischen oder danach kümmerten sich einige Anbieter mit heisser Schoggi, Tee oder Glühwein. Und zur Freude der vielen Besucher öffneten auch die meisten Geschäfte im Stedtli ihre Türen, was dem Weihnachtseinkauf nur förderlich sein konnte.
Am Sonntag war alles anders. Wegen Regen und Sturm musste der Christchindli Märt sogar vorzeitig abgebrochen werden.