Gymnasiumsklasse geht dem Holocaust auf den Grund

Eine Klasse des Gymnasiums Laufental-Thierstein möchte in ihrer Projekt- arbeit mehr über die Schreckenstaten an den Juden im Zweiten Weltkrieg erfahren und sich fragen, wie Menschen verschiedener Generationen und Kulturen des Holocaust gedenken. Deshalb reist die 2AB am kommenden Mittwoch für sechs Tage nach Israel.

Zieht ein grosses Projekt durch: Die Klasse 2AB des Gymnasiums Laufental-Thierstein. Foto: zvg
Zieht ein grosses Projekt durch: Die Klasse 2AB des Gymnasiums Laufental-Thierstein. Foto: zvg

Alle zweiten Klassen des Gymnasiums Laufental-Thierstein gehen ein grösseres Schulprojekt an. So steht es im Jahresprogramm. Das Thema, für das sich die Klasse 2AB entschieden hat und ein ganzes Semester in Anspruch nahm, dürfte aber den gewohnten Rahmen durchbrechen.

Zusammen mit der Klassen-, Geschichts- und Deutschlehrerin Noëlle Borer entschied sich die Klasse Anfang dieses Jahres für das Thema «Holocaust erinnern». Die 16 Schülerinnen und Schüler setzten sich zum Ziel, das Thema nicht nur aus Geschichtsbüchern und anderen schriftlichen Dokumenten aufzuarbeiten, sondern durch Begegnungen mit jugendlichen Nachfahren und auch – sofern noch möglich – mit Direktbetroffenen sich ein Bild des Holocaust und seiner Erinnerung in der heutigen Zeit zu machen. Bereits im Frühjahr nahm die 2AB Kontakt mit israelischen Schülerinnen und Schülern auf, um einen mehrtägigen Austausch zu planen.

Nach den letzten Sommerferien wurde das ambitionierte Projekt immer konkreter. «Am kommenden Mittwoch, 25. Oktober, fliegen wir mit unserer Lehrerin Noëlle Borer nach Tel Aviv», erklärt Mischa Meier, Schüler der 2AB, der sich zusammen mit einer Schülerin und zwei Schülern vor dem Erlebnis Israel mit dem Wochenblatt traf. «Wir werden dort am Nachmittag auf unsere Gastfamilien in der Nähe von Nazareth treffen und die nächsten Tage das Leben im Kibbuz hautnah kennen lernen», freut sich Mitschülerin Alice Gerber. Bereits am nächsten Tag unternimmt die Klasse eine Exkursion nach Yad Vashem, ins Museum zur Geschichte des Holocaust.

Am Freitag stehen ein Schulbesuch bei der Partnerklasse und Interviews mit Jugendlichen und älteren Personen im Kibbuz an. Abends gilt es, sich auf den Shabbat vorzubereiten, der am Samstag mit den Bewohnern des Kibbuz nach jüdischer Tradition gefeiert wird. «Das dürfte ein besonderes Erlebnis für uns werden», sind Luca Rüegg und Elia Hänggi, zwei weitere Schüler der Klasse, überzeugt. Den Sonntag werden die Schülerinnen und Schüler der Laufner 2AB mit einem Museumsbesuch nutzen, und sich für die Abschlusspräsentation am Abend vorbereiten, bevor es am Montagvormittag gilt, Abschied zu nehmen.

«Aber wir freuen uns auf den Gegenbesuch der Klasse aus Israel im nächsten April», sagt Mischa Meier.

Die ganze 2AB reist mit

Damit alles im Kostenrahmen bleibt, haben die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr dreimal Kuchenverkäufe organisiert sowie Gönner und Gönnerinnen angeworben. Mit der israelischen Austauschklasse wurde vereinbart, dass man nur für den Flug aufkommen muss, den Gästen aber im Gegenzug dazu die Zeit in der Schweiz und in den Schweizer Gastfamilien finanziert. Mischa, Alice, Luca, Elia und ihre Lehrerin sind überzeugt, dass diese Projektarbeit über das eigentliche Thema hinaus einen nachhaltigen und tiefgehenden Eindruck hinterlassen wird.

Die öffentliche Präsentation durch die Klasse 2AB zum Abschluss dieser Projektarbeit findet am 8. Dezember im Neuhof in Laufen statt.

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