Roggenburg verliert Schule

Roggenburg hat zu wenig Kinder. Die Primarschule wird ihre Pforten schliessen müssen. Geplant ist, dass die Kinder ab nächstem Schuljahr nach Röschenz dürfen.

Schweren Herzens: Urs Christen ist trotz allem von der Kreisschule überzeugt. Foto: Gini Minonzio
Schweren Herzens: Urs Christen ist trotz allem von der Kreisschule überzeugt. Foto: Gini Minonzio

Die Roggenburger können ihre Schule nicht mehr halten. Es hat schlicht und einfach zu wenig Kinder. Nächstes und übernächstes Jahr werden voraussichtlich maximal zwölf Kinder im Primarschulalter sein. So müsste man eine einzige Klasse bilden. Das gäbe pädagogisch keinen Sinn, erklärte letzte Woche der Roggenburger Gemeinde- und Schulrat Urs Christen an der Informationsveranstaltung in Röschenz. Deshalb habe der Roggenburger Gemeinderat beschlossen, gemeinsam mit der Gemeinde Röschenz eine Kreisschule zu gründen.

Die Kreisschule soll auf das nächste Schuljahr in Kraft treten. Voraussetzung dafür ist, dass die beiden Gemeindeversammlungen im November dem Vertrag zustimmen.

Für Röschenz scheint die geplante Kreisschule wenig problematisch zu sein. Die Roggenburger Kinder sollten problemlos in den bestehenden Klassen aufgenommen werden können. «Klar können wir unsere Infrastruktur besser auslasten», sagte dazu der Röschenzer Gemeindepräsident Remo Oser. Aber darum gehe es nicht. Eine befreundete Gemeinde habe um eine Zusammenarbeit gebeten und man sei selbstverständlich dazu bereit.

Roggenburg hingegen wird die Schliessung der Primarschule nicht so einfach wegstecken. «Die Gemeinde Roggenburg wird ein Stück ihrer Identität verlieren», sagte Christen. Die Kinder brachten mit ihren Schulanlässen Leben in die Gemeinschaft. Man werde jedoch dafür sorgen, dass gewisse Schulanlässe weiterhin in Roggenburg stattfinden werden. Was wird passieren, wenn die Roggenburger Gemeindeversammlung die Kreisschule ablehnt? Es stelle sich die Frage, ob man für eine Einheitsklasse überhaupt eine Lehrerin finden könne, so Christen. Bei der Roggenburger Informationsveranstaltung habe sich gezeigt, dass vor allem betroffene Eltern der Kreisschule Positives abgewinnen können.

Die Kindergarten-Kinder sollen mit einem Schulbus nach Röschenz gelangen und die Primarschüler mit dem regulären Postauto. «Ob es einen erweiterten Mittagstisch braucht und wie wir ihn organisieren wollen, müssen wir noch anschauen», erklärte Oser.

Wie sieht es finanziell aus? Wird Roggenburg entlastet? Gemeindepräsident Roland Walther lacht: «Wird die Kreisschule billiger als die eigene Primarschule, so erhält Roggenburg einfach weiniger Finanzausgleich.»

Eine Zusammenarbeit mit der Schule Kleinlützel hat Roggenburg verworfen, weil die kantonalen Gesetze verschieden sind. Zudem müssen die Roggenburger die Sekundarschule im Kanton Baselland besuchen, was alle Roggenburger Kinder von den Kleinlützler Klassenkameraden trennen würde.

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