Laufen muss weiter bangen

Die Birs soll unterhalb des Stedtlis verbreitert werden, um es vor Hochwasser zu schützen. Das wird noch dauern.

Hochwasserschutz: Philipp Meyer will die Birs verbreitern. Foto: Gini Minonzio
Hochwasserschutz: Philipp Meyer will die Birs verbreitern. Foto: Gini Minonzio

Bis die Laufner bei starkem Regen ruhig schlafen können, wird es noch lange dauern. Bis 2024, um genau zu sein. Der Kanton möchte 2019 damit beginnen, die Stadt hochwassersicher zu machen. Dies erklärte Philipp Meyer vom Tiefbauamt Basel-Landschaft letzte Woche den 70 Anwesenden an einer Infoveranstaltung zum Mitwirkungsverfahren. Bis es soweit ist, müssen noch einige Hindernisse überwunden werden. Ende Jahr wird die Planauflage stattfinden. Spätestens hier wird sich zeigen, ob Einsprachen zu Verzögerungen führen. Das ganze Projekt steht und fällt damit, dass Laufen und die Firma Spilag AG Land an den Kanton verkaufen. Denn der Kanton möchte zwischen Naubrücke und Norimatt die Birs um bis zu 30 Meter verbreitern. Dadurch würde der Wasserspiegel bei einem 100-jährigen Hochwasser bis zum Wasserfall um bis zu einem Meter sinken. Somit könnte die Bahnhofbrücke stehen bleiben. Auch müssten keine Uferschutzmauern gebaut werden, welche das Ortsbild verschandeln, betonte Meyer. Auf Anfrage des Wochenblattes erklärte der Laufner Stadtpräsident Alexander Imhof, dass die Stadt bereit ist, das benötigte Gelände zum Verkehrswert zu verkaufen. Ob die Firma Spilag AG Land verkaufen möchte, ist nicht bekannt. Sie will sich nicht dazu äussern.

Würden die Pläne allerdings rechtsgültig werden, hätten die Landbesitzer keine andere Wahl, als zu verkaufen. Allenfalls könnten sie enteignet werden, sagte Imhof.

Ein weiterer grosser Eingriff werden die vier neuen Brücken sein. Eine Werkleitungsbrücke oberhalb Laufens und die Wasserfallpasserelle müssen angehoben werden, damit sich kein Treibholz verkeilen kann. Die Naubrücke und die Norimattpassarelle hingegen müssen beträchtlich verlängert werden. Die Naubrücke wird von 30 auf 60 Meter verlängert. Insgesamt wird das Projekt 48 Millionen kosten. Der Kanton soll 48 Prozent zahlen, der Bund 30; die Werkeigentümer sollen 12 Prozent zahlen und die Anstösser 10. Die Stadt Laufen muss 3 Millionen stemmen.

Die Anstösser können ihren unverbauten Uferbereich unentgeltlich dem Kanton abtreten oder sie müssen 700 Franken je Laufmeter an das Projekt bezahlen. Rechtlich gesehen könnte sich die Stadt an den Kosten beteiligen, sagte Meyer. «Der Stadtrat ist der Meinung, dass eine Beteiligung nicht gerechtfertigt ist», erklärte dazu Imhof. Einerseits profitierten die Anstösser am meisten vom Projekt und andererseits fehle der Stadt das Geld dazu. Ob der Kanton das Geld für seinen Beitrag hat, wird der Landrat nächstes Jahr bestimmen.

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