Sie kennt jeden Winkel des Bezirks Laufen

Im April 2017 erscheint das Baselbieter Namenbuch und mit ihm der Bezirksband Laufen, der Claudia Jeker Froidevaux in den vergangenen Jahren schwer beschäftigt hat. Wir haben sie in Laufen besucht.

Claudia Jeker Froidevaux: Die Hüterin der Laufner Flur-, Hof- und Ortsnamen an der Arbeit. Foto: Niklaus Starck
Claudia Jeker Froidevaux: Die Hüterin der Laufner Flur-, Hof- und Ortsnamen an der Arbeit. Foto: Niklaus Starck

Seit Ende des Jahres 2007 liegen für alle 86 Baselbieter Gemeinden wissenschaftlich fundierte Namenbücher vor. Diese Publikationen waren der erste Schritt auf dem Weg zum umfassenden Baselbieter Namenbuch, an dem Historikerinnen und Historiker wie Claudia Jeker Froidevaux seit 2008 arbeiten. In diesem Werk «werden die etwa 50000 lebenden und abgegangenen Orts- und Flurnamen des Kantons Basel-Landschaft systematisch dokumentiert und gedeutet», schreibt die Stiftung für Orts- und Flurnamen-Forschung Baselland, www.flurnamenbl.ch.

Am 27. April 2017 soll dieses Baselbieter Namenbuch in sieben Bänden an einer Vernissage in Liestal vorgestellt werden, fünf Bezirksbände mit Einführungs- und Schlagwortband, in einer Auflage von einigen hundert Exemplaren, die genaue Zahl ist noch nicht bekannt. Das Gesamtwerk mit Schuber kostet CHF 498.-, ein Einzelband CHF 98.-. Es erscheint im Verlag des Kantons Basel-Landschaft. Das gesamte Material soll auch auf dem Internet zur Verfügung stehen.

Claudia Jeker Froidevaux ist seit bald zehn Jahren für das über 1300 Seiten umfassende Bezirksbuch Laufen zuständig. Die gebürtige Büsseracherin hat nach dem Besuch des Gymnasiums Laufen an der Universität Basel Geschichte und Deutsch studiert. Eine Semesterarbeit über die Flurnamen von Büsserach hat sie zu ihrer ersten Arbeitsstelle als Historikerin geführt. Sie gehörte der Forschungsgruppe an, die das 2010 erschienene Werk Die Flur- und Siedlungsnamen der Amtei Dorneck-Thierstein bearbeitete. Als wichtigste Voraussetzungen für ihre Tätigkeit nennt sie neben der fundierten Ausbildung, Ausdauer und Hartnäckigkeit. Manchmal sei ihr diese schiere Masse von Daten schon fast über den Kopf hinaus gewachsen. Ein Beispiel: In ihrer Datenbank sind exakt 64317 einzelne Namensbelege dokumentiert. Rechnet man für das Studium eines einzelnen Beleges durchschnittlich zehn Minuten, ergibt sich eine Arbeitszeit von rund fünf Jahren – unglaublich! Die Ehefrau und Mutter von drei Söhnen erinnert sich gut an die Ermahnungen ihrer Jungs, sie hätten auch gerne ein «normales Mami», eines, das mehr Zeit für sie hat. Im Rückblick freut sie sich über ihr Werk. Vor allem die unzähligen Exkursionen, sogenannte Realproben, «auf jeden Hügel» und «in die hintersten Winkel des Bezirks Laufen» bleiben ihr – und ihrer Familie – in bester Erinnerung. Und sie ist froh, nun bald wieder mit Menschen zu tun zu haben, als Deutschlehrerin für Fremdsprachige.

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