Familie Henz setzt auf nachhaltige Heizung

Was der Souverän vor bald 20 Jahren mit einem Beschluss und dem Leitbild initiierte, ist heute Tatsache: Die Wärmeverbund Brislach GmbH produziert seit kurzem Fernwärme. Vor einer Woche feiertesie mit der Familie Henz den ersten privaten Fernwärmeanschluss.

Die Übergabestation an der Wand ersetzt die Heizung: Vorne Martin Bucher (Wärmeverbund); v.l. Petra und Daniel Henz, Markus Perreten (Viessmann), Dominik und Daniel Hügli (Wärmeverbund) Foto: Roland Bürki
Die Übergabestation an der Wand ersetzt die Heizung: Vorne Martin Bucher (Wärmeverbund); v.l. Petra und Daniel Henz, Markus Perreten (Viessmann), Dominik und Daniel Hügli (Wärmeverbund) Foto: Roland Bürki

Das Neumättli, in dem seit Tagen Bauarbeiter graben, Rohre verlegen und Beläge einwalzen, zeigt an diesem besonderen Mittwochabend erwartungsvolle Gesichter. Vor ihrem Haus warten nämlich die Eigentümer Petra und Daniel Henz freudig-bewegt mit ihren Kindern Jonas, Simon, Lukas, Laura und Janis auf die symbolische Einweihung des allerersten privaten Anschlusses an das Fernwärmenetz der Wärmeverbund Brislach GmbH. Klar, dass auch deren Geschäftsführer Martin Bucher, die Anlagewarte Daniel und Dominik Hügli sowie Viessmann-Techniker Markus Perreten gespannt sind, wie sich die fertig montierte Übergabestation im Keller so macht. Schön zu sehen ist, wie die Vorlaufleitung aus der Heizzentrale sich von der Strasse her in den Keller zum Plattenwärmetauscher, dem «magischen Bauteil» der Station, hinunterzieht und dort die Wärme für das Heizen und das Brauchwasser abgibt, um dann als abgekühlter Rücklauf zur Zentrale zurückzufliessen. «Die Übergabestation als Ersatz für den alten Heizkessel der Ölfeuerung frisst wenig Platz an der Wand», zeigt Petra Henz den gewonnenen Platz im ehemaligen Heizungsraum, was Frauen echt zu schätzen wissen. Für Gatte Daniel war es immer sonnenklar: «Wenn heizen, dann nachhaltig!» Der Fernwärmeanschluss komme sogar günstiger zu stehen als eine neue Wärmepumpenheizung, so Henz. «Deshalb hat das Budget noch gereicht für ein Solardach der Kleinlützler Firma Stich, das nun Strom für mein Elektroauto liefert», schmunzelt er und lädt als Überraschung zu einem Einweihungschluck Epesses und einem Pain Surprise ein. Von Martin Bucher ist beim angeregten Fachsimpeln zu erfahren, dass sich die Gesamtkosten für Holzschnitzelheizung und Fernwärmenetz auf 2,4 Millionen Franken belaufen, die Einwohnergemeinde ein Darlehen von 400000 Franken, die Burgerkorporation ein solches von 800000 Franken gewährt hat und drei Schulhäuser und die Gemeindeverwaltung seit einer Woche bereits mit Wärme versorgt werden. «Schön», freut sich Bucher, «73 Prozent der lieferbaren Fernwärme sind bereits verkauft.» Noch angeschlossen würden das Meury-Haus und der Dorfladen, die drei Heizzentralen von 27 Reiheneinfamilienhäusern im Hofgarten und ausser dem Anschluss bei Familie Henz noch weitere 15 Liegenschaften.

«Es war ein unglaublich langer Weg zur Wärmeverbund Brislach GmbH», erklären Daniel Hügli und der Geschäftsführer. Sowohl der Souverän anno 1998 als auch das Gemeindeleitbild 2001 hätten die Weichen für eine künftige Holzschnitzelheizung samt Fernwärmenetz gestellt. «Das wurde jetzt Wirklichkeit, die Burgerkorporation Brislach liefert vertraglich Holzschnitzel aus dem Brislacher Wald unter dem geltenden Marktpreis», so Bucher. Vor einer Woche haben erstmals drei Lastwagen total 144 Kubikmeter Schnitzel angeliefert, um die beiden gewaltigen Heizkessel mit je 420 Kilowatt Heizleistung zu «füttern». Am 12. November haben Interessierte Gelegenheit, die Heizzentrale mit Schnitzel-silo, Heizkessel, Wärmespeicher, Feinstaubfilter und weiteres im Rahmen einer «offenen Tür» zu besichtigen.

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