Franz Meyer blickt mit Genugtuung auf sein Präsidialjahr zurück

Am 30. Juni 2016 endeten für Franz Meyer dieinsgesamt 13 Monate als Landratspräsident. Das Wochenblatt hat den CVP-Politiker in seinem Hausin Grellingen besucht und ihn nach seinen Eindrücken während seiner Amtszeit befragt.

Grellinger durch und durch: Franz Meyer im Garten seines Eigenheimes über dem Dorf. Foto: Martin Staub
Grellinger durch und durch: Franz Meyer im Garten seines Eigenheimes über dem Dorf. Foto: Martin Staub

 

Wie haben Sie das Jahr als Landratspräsident empfunden?

Ein tolles, erlebnisreiches und intensives Jahr mit vielen spannenden Begegnungen. Es ist ein exquisites, wunderschönes Privileg, den schönen Kanton Basel-Landschaft ein Jahr lang nach aussen vertreten zu dürfen. Ich genoss das Glück, die enorme Vielfalt an kulturellen, sportlichen und gesellschaft-lichen Organisationen, welche es in unserem Kanton, und in der ganzen Region gibt, näher kennen zu lernen.

Wie erlebten Sie Ihren zeitlichen und administrativen Aufwand an Repräsentationen, die Arbeit im Parlamentsbetrieb und die Präsenz auf Nebenschauplätzen?

Der zeitintensivste, aber auch abwechslungsreichste Bereich ist sicher jener der Repräsentationsaufgaben. Ich durfte insgesamt 273 Anlässe/Events besuchen. Bei durchschnittlich rund drei Stunden Aufwand pro Anlass sind das über 800 Stunden. Dazu kommt, dass man bei ungefähr einem Viertel der Anlässe noch eine kurze Rede halten darf, die man auch selber schreibt. So kommen also noch einige Stunden dazu.

Am anspruchsvollsten ist sicher das Leiten der Landratssitzungen mit 90 Landrätinnen und -räten sowie fünf Mitgliedern des Regierungsrats. Alles Politiker, die gerne auch ihre Meinung kundtun. Hier gilt es, sich gut vorzubereiten, Ruhe und Sicherheit betreffend Sitzungsführung auszustrahlen und eine gute Mischung zwischen Effizienz und Raum für wichtige Diskussionen zu finden. Ich durfte in den 13 Monaten 22 Landratssitzungen, 24 Geschäftsleitungssitzungen und rund 20 Sitzungen mit Leitungsgremien anderer Kantone und Institutionen leiten. Ohne eine professionelle Unterstützung der ganzen Landeskanzlei, speziell von Ratssekretär Alex Klee, wäre dies für einen Milizpolitiker wie mich nicht zu schaffen gewesen.

Wie sieht Ihre ganz persönliche Bilanz aus?

Ein tolles, sehr intensives Jahr voller wertvoller Erfahrungen, das ich auf keinen Fall missen möchte. Als sehr positiv sehe ich dies: Es gibt in unserem Kanton/unserer Region sehr viele engagierte Menschen, die mit teilweise sehr bescheidenen Mitteln Tolles leisten. Die grosse Vielfalt an gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Institutionen, die ich in diesem Ausmass nicht kannte, beeindruckte mich. Als negativ empfand ich einzig, dass sich leider im vergangenen Jahr aufgrund der angespannten Finanzlage unseres Kantons sehr viele Debatten nur ums Sparen drehten. Das hemmte dieinnovative und kreative Arbeit eines modernen und zukunftsgerichteten Parlamentes etwas.

Reden wir doch über Ihre Erfolge. Was ist Ihnen gelungen?

Ich hatte mir für das Präsidialjahr drei Ziele gesetzt. Einen guten und intensiven Kontakt mit der Bevölkerung, den Institutionen und unseren Nachbarkantonen zu pflegen, die Landratssit-zungen effizient zu führen und den Pendenzenberg abzubauen. Dank der grossen Unterstützung, die ich vonseiten Landeskanzlei/Verwaltung, Regierung und der Landratskolleginnen und -kollegen erfahren durfte, darf ich alle drei Ziele als erreicht werten. Das ist ein sehr schönes Gefühl, stimmt dankbar und entschädigt für die vielen investierten Stunden.

Gibt es Höhepunkte in Ihrem Präsidialjahr, die sie besonders hervorheben möchten?

Es gibt keinen Anlass, den ich jetzt speziell herausheben möchte. Es sind die vielen tollen Begegnungen, Erlebnisse und Gespräche, die ich in diesem Amtsjahr erleben durfte. Etwas speziell vielleicht die Lehrabschluss-Rangfeier im Juli 2015, wo ich mit alt Bundesrat Adolf Ogi, der als Gastredner anwesend war, Bekanntschaft schloss.

Was würden Sie bei einem weiteren Jahr als Landratspräsident anders machen?

Nicht viel. Ich hätte mir gewünscht,beruflich während dieser Zeit etwas kürzertreten zu können. Da wir aber Anfang 2015 den Zuschlag zweier grosser und komplexer Projekte erhielten, konnte ich dort nicht so viel reduzieren, wie ich mir eigentlich vorgestellt hatte. So waren 12- bis 16-Stunden-Tage durch das vergangene Jahr nicht Ausnahmen, sondern die Regel. Auch Ferien hatten letztes Jahr nicht mehr Platz im Terminkalender. Das braucht eine sehr tolerante und verständnisvolle Frau und Familie, die ich glücklicherweise habe.

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Das ganze Interview lesen Sie im aktuellen Wochenblatt.

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