Ansteckendes Fieber

In der Masse der Neuerscheinungen das Richtige zu finden, ist nicht einfach. Manuela Hofstätter hilft. Letzten Sonntag stelltedie Buchhändlerin und Bloggerin am Literatur-apéro, organisiert vonder Stedtlibibliothek, mit kreativer Art spannendeBücher zum Träumen,Weinen und Lachen vor.

Macht Lust zum Lesen: Manuela Hofstätter präsentiert lesenswerte Bücher. Foto: Gaby Walther
Macht Lust zum Lesen: Manuela Hofstätter präsentiert lesenswerte Bücher. Foto: Gaby Walther

Wer unter einem Literaturapéro einen trockenen, langweiligen Anlass erwartet, wurde am letzten Sonntag eines Besseren belehrt. Mit selbst gebackenem Apfelkuchen zur Auflockerung, mit Schokoladenkugeln gegen Depressionen, versteckter Stofftasche unter dem Stuhl, um die Sitzenden zu bewegen, und natürlich mit einer spannenden Auswahl von Büchern sorgte Manuela Hofstätter am letzten Sonntag für beste Unterhaltung. Die Stedtlibibliothek Laufen hatte mit der Thunerin eine gebürtige Nachfolgerin für Heidi Bühler, welche jahrelang den Anlass moderierte, gefunden. Bücher sind Manuela Hofstätters Leidenschaft. Sie leidet unter Lesefieber, unter diesem Namen ist sie auf Tournee und online präsent. Auf ihre Website stellt sie wöchentlich zwei Rezensionen und ist präsent auf Facebook und Twitter mit rund 10000 Followers.

16 ausgewählte Bücher stellte die Buchhändlerin im Kulturforum Laufen vor. Dabei verknüpfte sie die Geschichten auf lebendige Art auch mit ihrem Leben oder mit Aktualitäten. «Pulang (Heimkehr nach Jakarta)» von Leila S. Chudori ist so ein Buch, das die Mutter von zwei Kindern sehr berührte, einerseits, weil sie eine Freundin aus Indonesien habe, und anderseits, weil die politischen Ereignisse im Buch – 1965 wurden in Jakarta von der Regierung 100000 Menschen ermordet – Parallelen zum Terroranschlag in Paris zeigen.

Kein gemütliches und einfaches Buch, jedoch berauschend ehrlich, mit dem Thema «Verantwortung übernehmen», sei «So etwas wie Familie» von Pierre Chazal.

Als «ihr Buch vom Jahr» lobte Hofstätter: «Der Kammerdiener» des Schweizers Lorenz Stäger. Der Verlag Lokwort bringe immer wieder hervorragende Bücher heraus. Das Buch erzählt die wahre Geschichte von Hans Keusch, der wegen seiner schlechten Leistungen schon früh die Schule verlässt und auf seinen vielen Reisen durch Persien, Batavia und weitere exotische Orte als Kammerdiener Bekanntschaft unter anderem mit Rousseau, Diderot, JulesVerne, Karl May und dem Pianokönig Steinway macht. «Dieser Roman ist einfach berauschend. Mit Hansli durch die Welt zu reisen, das lässt einen alles andere vergessen und einfach nur staunen», so Hofstetter, und spontan übergibt sie das signierte Buch an eine Zuhörerin. Es sind noch weitere Bücher, welche die sympathische 40-Jährige verschenkte.

Am Schluss ihres zweistündigen Vortrags präsentierte sie noch die Liebesgeschichte «Fünf Viertelstunde bis zum Meer» von Ernest Kwast, die unbedingt gelesen werden müsse.

Alle vorgestellten Bücher können in der Stedtlibibliothek ausgeliehen werden.

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