30. Serenade mit junger Musik hinter alten Mauern

Jahr für Jahr ging die von der Famile Jacobi initiierte und mittlerweile bekannte Serenade in ihrem Schloss über die Bühne. Zum 30-jährigen Jubiläum rissen Giacun Schmid und Band das Publikum mit ihren Songs bis zur Standing Ovation mit.

Denkt viel nach: Songwriter, Sänger und Gitarrist Giacun Schmid (Mitte) mit seiner Band. Foto: Roland Bürki
Denkt viel nach: Songwriter, Sänger und Gitarrist Giacun Schmid (Mitte) mit seiner Band. Foto: Roland Bürki

Schon der steile Aufstieg zum Schloss Burg, das hoch über dem Dorf auf einem Felskopf thront, ist mit der eindrücklichen Aussicht aussergewöhnlich. Genau so aussergewöhnlich, wie die Idee der Besitzerfamilie Jacobi, Gäste und Einwohner Jahr für Jahr zu einer veritablen Schloss-Serenade einzuladen. Einem heiteren, abendlichen Ständchen unter freiem Himmel im Schlosshof. Seit ein paar Jahren hat sich da eine Art Arbeitsteilung eingebürgert: Die Besitzerfamilie stellt für die Serenade das Schlossareal zur Verfügung, während die Gemeinde Burg für Organisation und Apéro besorgt ist. «Schade», bedauert ein untröstlicher Gemeinderat Hans-Jörg Tobler, zuständig unter anderem für Kulturförderung und Freizeit, «Petrus zwingt uns ausgerechnet zur 30. Auflage in die akustisch etwas stark widerhallende Schlosskapelle der Kirchgemeinde Burg.» Gerade jetzt, wo eine lässige Band aus Basel vor allem auch für die jüngere Generation hier in Burg ihr Bestes gebe. «Mir leegen aifach emool loos», sucht Giacun Schmid, singender Songwriter mit Gitarre, den direkten, schnellen Draht zu den gut 60 anwesenden Serenade-Gästen. Zusammen mit Sandro Corbat, dem Virtuosen an der Gitarre, Marco Nenniger am Bass, Ulrich Pletscher mit impressiven Soli an Saxophon und Melodica sowie mit Basil Kneubühler am Schlagzeug blickt Giacun auf «The World behind Things», auf die Welt hinter seinem Alltag.

Es ist der Titel seines ersten Albums. «Es gibt ihn doch, den guten Schweizer Songwriter», hat ihn Radio Virus gewürdigt und das spürt auch das Publikum, bei dem seine gefühlvoll gesungenen Alltags-Betrachtungen bestens ankommen. Zumal der von Giacun und Band bevorzugte Americana Rock mit seinen Bezügen zur US-Volksmusik einfach mitreisst, wenn es um Liebe, unbeachtete Leute oder unsichtbare Arbeit geht. Gut 20 Songs dürfen die Zuhörerinnen und Zuhörer mitwippend geniessen, einige wenige nicht aus Giacuns Feder. Wie etwa Bruce Springsteens «Atlantic City», das französische «Comme elle vient» von Noir Désir oder dann Dolly Partons begeistert aufgenommene «Jolene». Em Ende geht das nicht ganz ü20-konforme Publikum so hart ran mit seiner Standing Ovation, dass die Band freudig bewegt noch zwei Songs dazu gibt. «Ich bin sehr froh über die Buben», lobt Giacun seine sackstarke Band, während Burgs am Ende von der Musik überwältigter Kulturminister Tobler einfach nur ganz sec über die Lippen bringt: «Ein einmaliges Erlebnis!»

Das Album «The World behind Things» ist erhältlich bei Plattfon Basel. Giacun Schmid und Band sind wieder zu hören am 11. Oktober 2015 im Sud, Burgweg 7, 4058 Basel

 

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