Laufner Kinder verändern die Stadt

In Basel entsteht eine Biennale für neue Musik und Architektur – und die Primarschule Laufen spielt das Intro.

Klingt gut: Susanna Wild mit einem der Instrumente, welche die Kinder selber herstellen. Fotos: Gini Minonzio

Klingt gut: Susanna Wild mit einem der Instrumente, welche die Kinder selber herstellen. Fotos: Gini Minonzio

Kleine Hörprobe: Sylwia Zytynska liess Jugendliche aus ihrer Basler Klasse eine Kost- probe aufführen. Rechts der Intendant Bernhard Günther.

Kleine Hörprobe: Sylwia Zytynska liess Jugendliche aus ihrer Basler Klasse eine Kost- probe aufführen. Rechts der Intendant Bernhard Günther.

Die ganze Primarschule Laufen macht mit. 300 Lernende und Lehrende werden das Laufner Stedtli und die Freie Strasse in Basel für eine kurze, flüchtige Zeit in einen musikalischen Klangraum verwandeln. Auslöser dafür ist die Premiere der Biennale für neue Musik und Architektur namens «Zeiträume Basel». An diesem Festival Anfang September werden 1000 Mitwirkende insgesamt 140 Aufführungen gestalten.

Spielen werden sie an den 20 schönsten und geheimsten Orten, die Baselland und Basel zu bieten haben. Neben dem Laufner Stedtli wird dies unter anderem das Münster sein, wo ein verteilter Dur-Akkord des amerikanischen Experimental-Pioniers James Tenney zu den grossen Aha-Erlebnissen der Raum-Musik gehören wird. Aber auch ganz versteckte Räume werden für einmal erlebbar sein. So wird es zahlreiche Aufführungen mitten im Staatsarchiv Basel-Stadt geben, wo jeweils nur fünf Zuhörende Platz in einem winzigen Glasraum Platz haben, damit die Staatsakten geheim bleiben. Auch werden junge Künstlerinnen klingende Interventionen im Rheindüker schaffen, dem Leitungstunnel unter dem Basler Rhein.

«Wir konnten zahlreiche einheimische Künstler engagieren, aber auch internationale Kapazitäten und zahlreiche Kinder», erklärt der Festivalintendant Bernhard Günther, der seit drei Jahren mit der Planung beschäftigt ist. Beinahe ein Drittel der Mitwirkenden werden die Kinder der Primarschule Laufen sein. Im Augenblick sind sie noch damit beschäftigt, die benötigten einfachen Musikinstrumente im Werkunterricht herzustellen.

Nach den Ferien werden die Kinder unter der Leitung von Sylwia Zytynska ein extra für sie komponiertes Stück einüben. Zytynska kennt Laufen sehr gut. Vor 30 Jahren hat sie die Schlagzeugklasse an der Musikschule gegründet. «In meinem Herzen bin ich immer beim Musikverein Breitenbach, der mich zum Ehrenmitglied ernannt hat», sagt sie.

Richtig begeistert vom Projekt ist die Schulleiterin der Primarschule Laufen, Susanna Wild. Und das nicht nur, weil der Präsident des organisierenden Vereines, Beat Gysin, ihr Mann ist. Musik habe in ihrer Schule einen hohen Stellenwert. Auch werde das gemeinsame Projekt alle weiterbringen. «Zudem ist Zuhören für alle Klassen enorm wichtig. Zuhören ist für eine Schule ganz existenziell», so Wild. Sie freut sich auf all die Kinder, die durcheinanderwuseln und gemeinsam beim Rathaustörli einen einzigen Klangkörper bilden werden. Die Aufführung im Laufner Stedtli vom 9. September wird eines der Auftakte des Festivals sein, das vom 10. bis zum 13. September dauert.

 

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