Schützen im Wandel der Zeit

Medaillen, Zinnkannen, Becher und Diplome zeugen im Museum Laufental von der 125-jährigen Geschichte des Bezirksschützenverbands. Die bemerkenswerte Ausstellung kann bis im Frühling 2015 besucht werden.

Die Ausstellungsmacher: Bernhard Bucher, Hanspeter Steiner und Ueli Bögli (v.l.) Foto: Jürg Jeanloz

Die Ausstellungsmacher: Bernhard Bucher, Hanspeter Steiner und Ueli Bögli (v.l.) Foto: Jürg Jeanloz

Schützen-Weltklasse aus dem Laufental: Vizeweltmeister Peter Stähli (l.) und Weltmeister Charles Jermann.

Schützen-Weltklasse aus dem Laufental: Vizeweltmeister Peter Stähli (l.) und Weltmeister Charles Jermann.

Eine Plastiktüte mit Dutzenden von Medaillen und anderen Trophäen habe Rekordschützenkönig Charles Jermann gebracht, um die Sonderausstellung im Museum Laufental zu alimentieren, schmunzelt Bernhard Bucher. Sogar die Goldmedaille der Weltmeisterschaft 1978 in Korea und Requisiten der Olympiade 1976 in Montreal seien im Fundus gewesen. Jermann lächelt verschmitzt und gesteht, dass der Einmarsch in Montreal ihm unter die Haut gegangen sei, das vergesse er nie mehr. Zum erfolgreichen Schützen gesellt sich Peter Stähli, der Vizeweltmeister in Santiago de Chile. Viele Schützinnen, Schützen und Gäste sind inzwischen zur Vernissage der Ausstellung 125 Jahre Bezirksschützenverband Laufental eingetroffen. Auf Bildern sind die Schützen der 13 Gemeinden verewigt. In den Anfängen des Schiesswesens trugen sie Anzug mit Krawatte oder Fliege. Am Sonntagmorgen wurden die Schützenfeste für den Gottesdienst unterbrochen. Geschossen wurde meist im Freien. Die Zeiger versteckten sich hinter einem Hügel und das Signalhorn gab ihnen das Zeichen, vor den Scheiben den Schuss anzuzeigen. An einem Modell erklärt Bucher, wie heute alles elektronisch abläuft. Der Schuss wird auf dem Display angezeigt und gleich auf dem Drucker protokolliert. Mathilde Bieri, die erste Schützin im Laufental, ist auch zugegen und freut sich riesig über das Bild von 1959, in welchem sie freihändig den Kranz schoss!

Ein grosser Glaskasten ist den Medaillen des Feldschiessens gewidmet. «Heute schiessen die Schützen viel besser als früher», erklärt Spezialist Ueli Bögli. Bessere Waffen und diszipliniertes Training tragen Früchte. Obschon Nachwuchs bereitsteht, ist die Beteiligung rückläufig. Bögli bedauert, dass das Chessilochschiessen nicht mehr stattfindet, das zu seinen besten Zeiten 2000 Schützen anlockte. Aussergewöhnlich auch der Becher des Rütlischiessens, an welchem die Schützengesellschaft Laufen als einige der wenig auserlesenen Vereine mitmachen durfte. Ueli Bögli, Bernhard Bucher und Hanspeter Steiner haben eine sehenswerte Ausstellung konzipiert, die attraktiv daherkommt, interessant gestaltet ist und sich aufs Wesentliche beschränkt.

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