Jedem seine Insel
Die mobile farbige Sitzbank in Laufen hat sich zum Fasnachtssujet gemausert. Locker gestaltet Künstler Daniel Scherrer die Plakette, auf welcher sich ein Waggis gemütlich auf der Bank räkelt.
Es ist das erste sichtbare Resultat des geplanten Stadtentwicklungsprogramm STEP», witzelte Obmann Roman Bucher an der Eröffnungssitzung der Laufner Strassenfasnacht zu der bunten Stedtli-Sitzbank. Grosses Gelächter im Saal und tosender Applaus, als männiglich vernahm, dass der Plakettenzeichner Daniel Scherrer die erste Runde im Central spendet. Aber die «Blagette» hat eine Kehrseite, denn sie wird in der Produktion immer teuerer. Der Vorstand musste deshalb den Vertretern der Cliquen schmackhaft machen, den Verkaufspreis von sieben auf acht Franken zu erhöhen. 8000 Stück will das Comité herstellen lassen und den Cliquen zum Verkauf übergeben. Der Vorstand rechnet mit einem Verlust von 3000 Franken, was seit einigen Jahren die Regel ist.
«Wir sind die bestbesuchte Delegiertenversammlung im Laufental», fuhr Bucher fort. 80 vorwiegend junge Fasnächtlerinnen und Fasnächtler vertraten 41 Cliquen und liessen sich über die Sujets der einzelnen Gruppen orientieren. Am meisten Spott ergoss sich über die gestrandete Fusion der beiden Basel. Sie sei definitiv ausgeträumt. Aber auch die Einbruchswelle wurde auf die Schippe genommen. Gottseidank wache Sheriff Wey und sein neuer Kollege über das Stedtli. «Es wurde Sommer und der Regen immer wärmer», frotzelte ein anderer Witzbold. «Mir hei Fränkli, für es farbigs Bänkli», lautete weiland der Tenor. «Ozapft is», liess sich schliesslich eine trinkfreudige Gruppe vernehmen, die sich das Münchner Oktoberfest zum Vorbild nahm.
Beat Jermann stellte schliesslich die neue Homepage der Laufner Fasnacht vor und lud die Cliquen ein, sich auf derselben vorzustellen. Alle wichtigen Daten und Bedingungen sind aufgeschaltet. Bucher appellierte an die Cliquen, sich trotz Spass und Begeisterung an die grundlegenden Fasnachtsregeln zu halten. Er verlangte verkehrstaugliche Traktoren und Wagen, keine Alkoholabgabe an Jugendliche, keine Glaswaren und Lautsprecher an den Wagen so einzustellen, dass die Guggen noch hörbar sind. Rainer Meyer appellierte zum Schluss an die Stadt Laufen, die TV-Übertragung des Umzugs von Telebasel weiterhin zu unterstützen. Davon würden ältere Menschen profitieren und für Laufen wäre es eine ausgezeichnete Werbung.