Brücke wirft hohe Wellen

Vier verschiedene Fussgängerstege und drei befahrene Brücken wurden der Bevölkerung vorgestellt, um die alte Riederwaldbrücke, die für ein zukünftiges Hochwasser untauglich ist, zu ersetzen.

Vom Gemeinderat trakandiert: Aluminiumsteg über die Birs. Foto: Jürg Jeanloz

Vom Gemeinderat trakandiert: Aluminiumsteg über die Birs. Foto: Jürg Jeanloz

Vom Riederwald gewünscht: Einspurige Brücke für 40 t. Visualisierung: zVg

Vom Riederwald gewünscht: Einspurige Brücke für 40 t. Visualisierung: zVg

Die Baselbieter Regierung und der Kanton Jura machen ernst mit dem Hochwasserschutz und verbreitern zwischen Riedes-Dessus (JU) und dem Riederwald (Liesberg) die Birs. Die 90-jährige Bogenbrücke im Riederwald weist erhebliche Korrosionsschäden auf und ist für einen hindernisfreien Durchfluss der Birs untauglich. Die Gemeinde Liesberg muss die Brücke auf ihre Kosten ersetzen, was in der Bevölkerung grossen Wirbel erzeugt. Während der Gemeinderat aus Kostengründen die Brücke nur durch einen Steg ersetzen und den motorisierten Verkehr über die Aluminiumbrücke ableiten will, wehrt sich die Bevölkerung im Riederwald für eine befahrbare Brücke. Sie erhält auch Unterstützung von der übrigen Bevölkerung, die sich mit dem Riederwald solidarisiert. Von den vier vorgestellten Stegen entschied sich der Gemeinderat aus Spargründen für einen Aluminiumsteg mit Fachwerk für 420000, derweil die Opposition für die billigste befahrbare und einspurige Elementbrücke für 770000 Franken optiert. An der Orientierungsversammlung wurde sogar verlangt, die Brücke ohne Ersatz abzubrechen. Den Kindern und älteren Leuten würde damit zugemutet, entlang der befahrenen Industriestrasse 800 Meter zur nächsten Posthaltestelle zu gehen. Ein verachtender Vorschlag, der an der Orientierungsversammlung nicht gut ankam.

Seitens der Riederwalder Bevölkerung machte Jürg Jeanloz den Gemeinderat darauf aufmerksam, dass die Umleitung des Verkehrs über die Industriestrasse mit grossen Schwierigkeiten verbunden ist. Auf den ersten hundert Metern ist ein Kreuzen fast unmöglich und bei einem Doppelspurausbau der SBB müsste die Strasse sogar geschlossen werden, da ein Verbreitern der Strasse wegen der Uferschutzzone der Birs unmöglich ist. Jeanloz bezeichnete die Stegvariante als unausgegorene Lösung. Die Industriestrasse sei heute als Velo- und Spazierweg sehr beliebt und die Besucher der Fussballspiele im Riederwald können dort ihre Wagen abstellen. Der Winterdienst würde durch den Steg massiv erschwert und landwirtschaftliche Fahrzeuge zu einem Umweg und schwierigem Einbiegen in die Hauptstrasse gezwungen. Eine Vierzigtonnenbrücke würde auch dem Holz- und Brennstoffschwerverkehr wieder erlauben, ohne kompliziertes Abbiegmanöver den Riederwald zu verlassen. Der Mehrpreis von 350000 Franken für eine solide und zukunftsgerichtete Lösung sei mehr als gerechtfertigt. Ein Votant machte überdies geltend, dass beim Projekt des Feuerwehrmagazins der Gemeinderat Mehrkosten von 900000 Franken in Kauf genommen hatte, um eine luxuriöse Variante zu realisieren.

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