Wappenfelsen überstrahlte Festgemeinde
Mit schneidiger Militärmusik, dem Besuch der Regierungsrätin Sabine Pegoraro, historischen Soldaten und einem feinen «Spatz» wurden die vor 100 Jahren gemalten Wappen im Chessiloch würdig gefeiert.
Er habe Ehrfurcht und Anerkennung vor den Soldaten, die vor 100 Jahren die beiden Eisenbahnbrücken über die Birs bei Wind und Wetter bewacht hätten, eröffnete Gemeindepräsident Hans-Peter Hänni die Chessiloch-Feier. Er sei auch ein bisschen stolz, dass Grellingen und seine Bevölkerung Sorge zu dem militärhistorischen Denkmal trage und er hoffe, dass auch die nächsten Generationen das tun werden. «Wenn ich einen solch geschichtsträchtigen Ort besuche, habe ich immer ein Kribbeln im Bauch», gestand die Baselbieter Regierungsrätin Sabine Pegoraro. Sie freue sich, dass sich die geistige Landesverteidigung in diesen kunstvollen Wappen wiederfände und sie danke dem Gemeinderat, dem Verschönerungsverein und der Bevölkerung von Grellingen, dass sie sich mit den aufgefrischten Wappen an den grausamen Ersten Weltkrieg würdig erinnern.
Finanzierung der Wappen
Nun war die Reihe an Gemeinderat Alex Hein, der mit vielen Helfern die Restauration begleitet und die 100-Jahr-Feier organisiert hatte.
Er bedauerte, dass das Chessiloch-Schiessen nicht mehr stattfindet, denn diese Einnahmen seien immer für das Ausbessern der Wappen verwendet worden.
Die Wappen seien übrigens gewaschen, gefestigt und nur dort übermalt worden, wo es notwendig gewesen sei. Hein dankte den Gönnern und benachbarten Gemeinden, die einen Obolus an die Erneuerung der Wappen geleistet hatten.
Musikalisches Rahmenprogramm
Zur Freude der vielen Besucher schmetterte das Militärspiel den Marsch «Gruss an Bern» in die gemütliche Runde. 35 in die Jahre gekommene Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Adj Uof Werner Jost hielten die Festgemeinde bei bester Laune und intonierten auch moderne Stücke wie «Men of Ohio» oder «Hilde Stomp».
«Ein echter Soldat muss leiden.»
Die in alten Uniformen angereisten Soldaten des Vereins «Rost & Grünspan» unterhielten die Anwesenden mit Reminiszenzen aus der guten alten Soldatenzeit. «Ein echter Schweizer Soldat muss leiden, sonst härtet er nie ab», kalauerte der Feldweibel. Damit meinte er die harten Stehkrägen und den umständlichen Tornister, auch «Affe» genannt. Gewehrputzzeug, Patronentasche, Gesangsprügel und Gamelle gehörten ebenfalls zur geschichtsträchtigen Ausrüstung, die viel Schmunzeln auslöste. Bei Spatz und Zwingner Wein wurden am Wappenfelsen weitere Anekdoten zum Besten gegeben.