100 Jahre Musikverein Blauen (I)

Am 19. Und 20. September feiert der Musikverein Blauen sein 100-jähriges Bestehen. In einer Festschrift hat der Chronist Peter Meury-Saner, ehemaliger Gemeindeschreiber von Blauen und Laufen, Höhepunkte und besondere Ereignisse festgehalten.

Musikverein Blauen 1927: Erste Uniform aus Münchenstein. Foto: zvg
Musikverein Blauen 1927: Erste Uniform aus Münchenstein. Foto: zvg

Die Gründung des Musikvereins Blauen geht auf die Initiative des damaligen Ortspfarrers Armand Meyer zurück. Am Weihnachtsabend des Jahres 1913 trat er mit einigen jungen Musikanten vor die Öffentlichkeit. Seine angeschlagene Gesundheit hinderte ihn aber an der Gründung und Leitung eines Musikvereins. 1914 erklärte sich der damalige Lehrer und spätere Verbandspräsident Jules Cueni nach längerem Ersuchen und Drängen bereit, im Falle einer Neugründung die Leitung zu übernehmen. Und so wurde der Musikverein Blauen aus der Taufe gehoben, Statuten wurden verfasst, ein Vorstand und ein Dirigent gewählt und die nötigen Instrumente bei den Firmen Hug und Bellon in Basel gemietet.

Unter der Leitung von Jules Cueni wurde fortan im Schulhaus fleissig geübt, so dass man schon bald mit kirchlicher Musik an den Fronleichnamsprozessionen teilnehmen konnte. Im Sommer unternahm man Ausflüge in die nähere Umgebung, und im Winter trat man mit Konzerten und Theateraufführungen an die Öffentlichkeit.

Ein erster Höhepunkt für den Verein sollte die Durchführung des 8. Laufentaler Musiktages werden. Es war am 5. Juni 1921, einem strahlenden Sommertag. Der junge Verein konnte auf die Mithilfe der gesamten Dorfbevölkerung zählen. 18 Verbands- und Gastvereine mit 850 Musikanten stellten sich dem Urteil der Experten. Der wirtschaftliche Erfolg blieb dank der zahlreichen Besucher nicht aus. Das Fest aber blieb in wenig angenehmer Erinnerung. Weil sich einige Vereine mit dem Urteil der Experten nicht anfreunden konnten, zerrissen sie bei der Rangverkündigung kurzerhand die abgegebenen Kränze und schickten sie am nächsten Tag an den Festpräsidenten zurück. In Zukunft verzichtete man im Verband auf die Abgabe von Kränzen… In der Eidg. Musikzeitung wurde das Vorkommnis am Musiktag in Blauen in aller Öffentlichkeit verurteilt. Dass das Fest wegen eines heftigen Gewitters jäh abgebrochen werden musste, passte zu diesem unerfreulichen Ereignis.

An der nächsten Delegiertenversammlung hatte dieses Ereignis ein unliebsames Nachspiel. Einige Vereinsdelegierte griffen den Verbandspräsidenten in ungerechtfertigter Weise persönlich an, so dass er sofort zurücktrat.

Die Zukunft des Musikverbandes war damit in Frage gestellt. In der Sorge um den Verband stellte sich schliesslich Jules Cueni, immer noch Dirigent des MV Blauen, zur Verfügung, «vorläufig das Präsidium des Verbandes zu übernehmen». Er behielt die Verbandszügel über 20 Jahre in der Hand, und das Geschehen im Verband beruhigte sich wieder. Im Jahr 1926 reichte Jules Cueni den Dirigentenstab des MV Blauen an Hans Gerster weiter. Seit der Gründung im Jahr 1914 hatte der Verein unter seiner Leitung gestanden. 1929 wurde die Führung des Dirigentenstabes dem aus Zwingen gebürtigen Lehrer Leo Jermann übertragen, der den Verein während einem Vierteljahrhundert prägen sollte. (Fortsetzung folgt)

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