Riesenchance für das Laufental

Ein Vorstoss der Grünen, das oberste Gericht des Baselbiets nach Laufen zu verlagern, geniesst bei regionalen Politikern grosse Sympathien.

Schon bald könnte sich hier das Kantonsgericht befinden: Das Amtshaus am Rande des Stedtlis.  Foto: Dimitri Hofer
Schon bald könnte sich hier das Kantonsgericht befinden: Das Amtshaus am Rande des Stedtlis. Foto: Dimitri Hofer

Seit die Bezirksgerichtsmitarbeiter das Gebäude zum letzten Mal verliessen, steht das Amtshaus in der Hinteren Gasse leer. Wenn es nach Florence Brenzikofer und Klaus Kirchmayr geht, sollen in den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten jedoch bald schon wieder Paragraphen gewälzt werden. Die beiden grünen Landräte lancierten ein Postulat, in dem sie die Prüfung einer Verlegung des Kantonsgerichts nach Laufen fordern.

Fraktionschef Kirchmayr bezeichnet den möglichen Umzug als einen «aufgelegten Penalty für das Laufental». Als Kritiker von überbordender Zentralisierung setzt sich der Unterbaselbieter für ein Gebiet ein, das in der Vergangenheit immer wieder von einem infrastrukturellen Abbau betroffen war. Die daraus resultierende Unzufriedenheit werde im Landrat aber des Öfteren geringgeschätzt, sagt er. Mit der Neuansiedlung des obersten Gerichts könne deshalb ein wichtiges Zeichen für den jüngsten Bezirk des Baselbiets gesetzt werden. Zumal sich das aktuelle Kantonsgericht in Liestal in einem bedauernswerten Zustand befinde. Kirchmayr ist daher sehr zuversichtlich, dass die Regierung den Vorstoss entgegennimmt und bereits im Herbst die Entscheidung für oder gegen eine Verlegung fallen wird.

Bei Laufentaler Politikern verschiedener politischer Couleur rennt er mit der Idee offene Türen ein. Für den Laufener Stadtpräsidenten Alex Imhof wäre das Kantonsgericht eine Riesenchance für die Region. «Es ist wichtig, dass im Amtshaus auch künftig etwas untergebracht ist, das der altehrwürdigen Liegenschaft gerecht wird», erklärt der CVP-Mann. Andreas Giger-Schmid aus Grellingen räumt als Mitunterzeichner des Postulats der Umsiedlung gute Chancen ein, da die vorhandenen Platzprobleme in der Kantonshauptstadt nicht kleiner werden würden. Der sozialdemokratische Landrat ist der Ansicht, dass der Vorstoss eindeutig davon profitieren kann, dass er für einmal nicht von politischen Exponenten aus dem Laufental stammt.

Ins gleiche Horn stösst Rolf Richterich, der für die FDP seit dem Jahr 2003 in Liestal politisiert. «Wenn ich oder Georges Thüring das Postulat eingegeben hätten, wäre es bestimmt weniger ernst genommen worden», ist er sich sicher.
Das Amtshaus in Laufen sei durchaus in der Lage, für den Kanton Basel-Landschaft ein repräsentatives Gebäude zu werden.

Die frischgebackene Röschenzer SVP-Landrätin Jacqueline Wunderer sagt, dass sie sich für das Anliegen der Initianten stark machen werde. Da die Bewohnerinnen und Bewohner des Laufentals sie ins Parlament gewählt haben, sei sie nun in der Pflicht, sich unnachgiebig für die Region einzusetzen.

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