Emsig wie Ameisen

Der Gemeinde Bättwil fehlen die Dorfvereine. Die Einwohnerschaft kam trotzdem zu einem rauschenden Fest. Mit dem neuen Gemeindezentrum «Bäramsle» beginnt eine neue Ära.

Freuen sich: (v.l.) Gemeindepräsidentin Claudia Carruzzo, Gemeinderat Claude Chevrolet, Gemeinderat Sascha Fässler und Vizepräsidentin Nicole Schwalbach. Gemeinderat Sébastian Hamann war ortsabwesend. Foto: Bea Asper
Freuen sich: (v.l.) Gemeindepräsidentin Claudia Carruzzo, Gemeinderat Claude Chevrolet, Gemeinderat Sascha Fässler und Vizepräsidentin Nicole Schwalbach. Gemeinderat Sébastian Hamann war ortsabwesend. Foto: Bea Asper

Die Gemeinde Bättwil schickt die Kinder nach Witterswil in die Schule und auch das Vereinsleben wurde in die Nachbargemeinden verlagert. Vor 15 Jahren verkaufte Bättwil aus finanziellen Überlegungen die Krone, in der sich ein Saal und die Gemeindeverwaltung befanden. Seither arbeitet man mit Übergangslösungen und erklärte die fehlenden Aktivitäten im Dorf mit dem Wandel der Zeit. Seit Jahren gab es kein Fest mehr.

Man setzte auf eine Fusion mit der ­Gemeinde, mit welcher man zusammengewachsen ist. Doch das Vorhaben scheiterte 2020 am Nein der Gemeindeversammlung von Witterswil. Die Bättwiler, welche der Fusion zugestimmt hatten, liessen den Kopf nicht hängen, sondern entwickelten neue Zukunftsideen. An der Gemeindeversammlung vom Juni 2022 beschloss der Souverän einstimmig, 2,1 Millionen Franken in neue Räumlichkeiten zu investieren. Aus dem ehemaligen Schulhaus am Bahnweg 10, welches im 19. Jahrhundert erbaut worden war, ist nun ein modernes Gemeindezentrum geworden. Im Erdgeschoss befindet sich eine kundenfreundliche Gemeinde­verwaltung, im ersten Stock — der ehemaligen Lehrerwohnung — haben der Gemeinderat und die Kommissionen Räumlichkeiten erhalten und es gibt eine Küche. Im Dachstock wurde ein Foyer gebaut, welches für bis zu 80 Personen Platz bietet und der Einwohnerschaft für Aktivitäten zur Verfügung stehen wird. Hier werden in Zukunft auch die Gemeindeversammlungen durchgeführt, die bisher im Oberstufenzentrum abgehalten wurden.

Parallel zum historischen Gebäude am Bahnweg 10 wurde die benachbarte Liegenschaft, in der sich früher die Gemeindeverwaltung befand, ebenfalls komplett saniert und kinderfreundlich gestaltet. Hier gibt es den Kindergarten und die Spielgruppe, Räumlichkeiten für die Musikschule und für Dorfaktivitäten, eine grosse Küche und moderne WC-Anlagen. Bei den Arbeiten an der Fassade und der Installation der PV-Anlage auf dem Dach kam es zu einer kleinen Zeitverzögerung, sodass an der Einweihungsfeier vom Samstag das Gerüst noch stand. Dies hinderte die Bättwiler keineswegs daran, ihr neues Gemeindezentrum mit einem rauschenden Fest einzuweihen. Getauft wurde es auf den Namen «Bäramsle», die Bättwiler seien emsig wie die Ameisen. Die Bevölkerung — auch aus den Nachbargemeinden — erschien zahlreich und es gab viel Lob für das gelungene Werk, das lichtdurchflutet ist und mit seinem durchdachten Farbkonzept zum Verweilen einlädt.

Im neu gestalteten Aussenbereich gibt es tolle Spielmöglichkeiten — unter anderem eine Pétanque-Bahn — und Sitzgelegenheiten fürs gemütliche Beisammensein. Es ist der Beginn einer neuen Ära. Man hofft auf Aktivitäten im Dorf und auf regelmässige Festlichkeiten. «Jetzt wissen wir ja, wie es geht», meinte Gemeindepräsidentin Claudia Carruzzo.

Es war nicht ganz einfach ein Fest-OK auf die Beine zu stellen, doch auch dies ist dem Gemeinderat mit Unterstützung von Kommissionsmitgliedern und der Bevölkerung gelungen. Engagierte ­Einwohner, die Jugendarbeit Solothurnisches Leimental und der Frauenturnverein Witterswil-Bättwil sorgten für Unterhaltung und für ein kulinarisches ZVerwöhnprogramm mit regionalen Köstlichkeiten. Im neuen Saal wurde getanzt und in der Bar gefestet. Betrieben wurde sie von den Mitarbeitenden der Verwaltung und dem Gemeinderat, sie sind eben Bäramslerinnen und Bäramsler.

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