Ein Buch über Bücher

Am letzten Sonntag wurde der Band 2 der Mariasteiner Schriften im Kloster Mariastein vorgestellt. Das Buch «Alles an seinem Platz» erzählt die Geschichte der zum Glück erhalten gebliebenen Bibliothek.

Bücher schenken Freude: Abt Peter von Sury, Urs Stampfli, Heidi Maria Glössner, Philipp Abegg und Mariano Tschuor, v.l. Foto: Thomas Brunnschweiler

Zu Beginn soll ein lateinisches Sprichwort stehen: «Habent sua fata libelli» — «Bücher haben ihre Schicksale». Auch die Bibliothek des Klosters Beinwil-Mariastein hat eine lange Geschichte, die bis um 1200 zurückreicht. Man weiss, dass die Bibliothek im 17. Jahrhundert rund 500 Bände aus allen Wissensgebieten umfasste, ein Bruchteil dessen, was später hinzukam. Abt Peter von Sury erläuterte, dass im August 2013 der Beschluss gefasst wurde, die Klosterbibliothek zu reorganisieren und die jahrhundertealte Tradition weiterzuführen. Die promovierte Musikwissenschaftlerin, Archivarin und wissenschaftliche Bibliothekarin Gabriella Hanke Knaus erarbeitete das Detailkonzept. Der Architekt Christoph Stuber legte eine Studie vor. Die beiden Bibliothekssäle Wilborada und Katharina wurden für einen Umbau vorgeschlagen. 2020 wurde der gesamte Buchbestand ausgelagert, und im Herbst 2021 konnten rund 110000 Bücher eingeräumt werden. Am 2. Juli 2022 wurde die Bibliothek offiziell in Betrieb genommen. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die alten Regale blieben erhalten, sind aber in die neue Innenarchitektur mit ihrer Compactus-Anlage harmonisch eingepasst.

Willkommen geheissen wurden die Gäste Urban Camenzind, Regierungsrat des Kantons Uri, Philipp Abegg, Stiftungsratspräsident der Däster Schild Stiftung, Rolf Max Kully, ehemaliger Direktor der Zentralbibliothek Solothurn, sowie die Schauspielerin Heidi Maria Glössner. Ein Gruss galt auch dem abwesenden, derzeit hospitalisierten P. Lukas Schenker, der für die Bibliothek unschätzbare Dienste erworben hat. Mariano Tschuor, der Redaktor des neuen Buchs und Leiter des Gesamtprojektes «Aufbruch ins Weite — Mariastein 2025» verwies nochmals auf das bedeutsame Jahr 2022 für das Kloster und dankte der Däster Schild Stiftung für ihre Unterstützung. Philipp Abegg stellt die Stiftung vor, die im «nicht so reichen Kanton Solothurn» sehr viel für die Kultur und andere Bereiche leistet. Er umriss den persönlichen Bezug zum «Kraftort» und wies darauf hin, dass die Zeiten des Kulturkampfs glücklicherweise endgültig vorbei seien. Zwischen der Vorstellung des Buches las Heidi Maria Glössner Texte, die einen Bezug zum klösterlichen Buchwesen hatten. Diese literarischen Intermezzi trugen wesentlich zum gelungenen Anlass bei.

«Alles an seinem Platz»

Das Buch ist in fünf Hauptteile gegliedert, die von der Geschichte bis zum Stellenwert der Bibliothek führen. Eindrücklich ist das Foto einer grossen Mulde mit Büchern darin. Die Restrukturierung einer Bibliothek ist nicht möglich, ohne vieles zu entsorgen, das nicht mehr wert ist, in einer repräsentativen Büchersammlung erhalten zu bleiben. Neben Tschuor, Abt Peter, P. Lukas Schenker und Rolf Max Kully steuerten auch Bernhard Ehrenzeller, Christoph Stuber, Gabriella Hanke Knaus, Konrad Tobler und Maria Hässig Beiträge zu diesem Prachtband bei, der durch die Ausgewogenheit von Text und Bild besticht. Für die Gestaltung war Urs Stampfli von P’INC verantwortlich. Die Veranstaltung endete mit einem Apéro und anregenden Gesprächen.

Das Buch «Alles an seinem Platz. Die neue Klosterbibliothek von Mariastein» ist zum Preis von CHF 32.– im Buchhandel erhältlich, ebenso an der Klosterpforte und im Klosterladen Pilgerlaube.

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