Das Präsidium geht von Schwarzbube an Schwarzbube

Das Amt des Präsidenten des Solothurner Bauernverbands bleibt in Schwarzbubenhand; der neue Präsident ist Robert Dreier, Mariastein.

Wechsel: Links der neue Präsident des Solothurner Bauernverbands Robert Dreier, Mariastein, mit seinem Vorgänger Andreas Vögtli, Büren. Foto: Benildis Bentolila

Als Andreas Vögtli, Büren, vor zwölf Jahren zum neuen Präsidenten des Solothurner Bauernverbands (SOBV) gewählt wurde, war die Freude im Schwarzbubenland gross. 100 Jahre hatten die Schwarzbuben nach dem Präsidium von Albert Jeker, Seewen (1902–1908) warten müssen, bis wieder ein Landwirt aus ihrer Ecke höchster Solothurner Bauer wurde. Nun trat Andreas Vögtli nach zwölf Jahren wegen Amtszeitbeschränkung zurück; an seine Stelle wurde an der Delegiertenversammlung Ende Februar der 55-jährige Meisterlandwirt Robert Dreier, Mariastein, gewählt. Er ist der 21. Präsident des wichtigen Verbandes. Auf seinem Hof Rotberg, der seit 1990 im Besitz der Familie ist, hält er Mastschweine, Milchkühe und Mutterkühe mit ihren Kälbern. Mit seiner ­Familie und Angestellten baut er Zuckerrüben, Konservenerbsen, Silomais, ­Urdinkel, Weizen und Gerste an. Als Dreiers Hof in Metzerlen im Jahr 1989 wegen Blitzschlags niederbrannte, erwarben sie den Rotberg, der von Coop Basel zum Verkauf stand.

Nicht «bloss» Direktzahlungsempfänger

Auf die Frage, weshalb er sich für das Amt beworben habe, antwortet der Neugewählte: «Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mich als Präsident zu bewerben.» Er habe keine Angst vor der Funktion, aber grossen Respekt vor der Aufgabe, lächelt er. Er könne auf die Unterstützung des qualifizierten Teams der Geschäftsstelle, unter der Leitung von Geschäftsführer Edgar Kupper und Andreas Schwab, sowie seine Vorstandskollegen zählen. Und fügt an: «Ich bin schon viele Jahre selbstständig, war in unterschiedlichen Funktionen tätig, so während zehn Jahren als Gemeinderat in Metzerlen-Mariastein.» Er ist seit sechs Jahren im SOBV-Vorstand eingebunden und seit drei Jahren Vizepräsident der SOBV Dienstleistungen AG. Zudem ist er Vorstandsmitglied von IP Suisse. Als zurzeit grösste Herausforderung der Schweizer Landwirtschaft bezeichnet er das Aufrechterhalten der Produktion, die für die Konsumentinnen und Konsumenten in einem bezahlbaren Rahmen sein müsse. Er wehrt sich dagegen, «bloss» als Direktzahlungsempfänger zu gelten. «Schliesslich sind wir Bauernfamilien alle KMU, also selbstständige Klein- oder Mittelunternehmer», sagt er dezidiert.

Blasmusik und Alphornklänge

Sein grosses Hobby ist die Blasmusik und das Alphornspielen, sein besonderes Interesse gilt abgelegenen Dörfern in China. Neckisch ist, dass er diese beiden Interessen auf aussergewöhnliche Weise verbinden kann. Er ist seit vielen Jahren Mitglied der Alphorngruppe «Echo vom Rotberg». Eine kleine Gruppe, die mit Freude traditionelle Schweizer Musik der ganzen Welt näherbringen will. Bereits zweimal tourten sie quer durch China, abseits der Touristenpfade. Das gab Robert Dreier Gelegenheit, abgelegene Dörfer in diesem Land zu besuchen. Kleinere Orte, mit teilweise weit über 100000 Einwohnern, würden in Bezug auf die Infrastruktur unseren Dörfern mit 1000 Einwohnern gleichen. Die freundliche und neugierige Art dieser Leute seien ein spezielles Erlebnis. Im Gegensatz zu Auftritten in grossen Städten wie Beijing, Shanghai, Qingdao, wo analog unseren Verhältnissen städtische Bedingungen gelten würden. Er ist Mitglied der Guggemusig Glori-Moore Hofstetten. Beide Hobbys sind ihm wichtig, weil sie ihn mit Leuten zusammenbringen. Sofern es die Zeit erlaubt, würde er gerne wieder eine China-Reise unternehmen. Und an der Universität Wuhan (Provinz Hubel) als Gastreferent wie früher über die Strukturen der Schweiz referieren. «Vorrang hat aber jetzt die Aufgabe, mich als Präsident des SOBV einzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen», hält er fest. «Private Interessen müssen vorläufig zurückstehen.»

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