Viel Besuch beim Baustellenparcours auf dem Alten Werkhof

Die Gelegenheit, das Areal Alter Werkhof mit Blick auf die anlaufende Deponiesanierung sowie der anschliessenden Überbauung zu erkunden, nutzten Viele.

Früh übt sich …: Die achtjährige Luciana findet es «toll», dass sie den grossen Dumper unter der Anleitung von Patrick Cusia fahren darf.  HRL
Früh übt sich …: Die achtjährige Luciana findet es «toll», dass sie den grossen Dumper unter der Anleitung von Patrick Cusia fahren darf. HRL

Heiner Leuthardt

Der offizielle Startschuss zur Sanierung der ehemaligen Deponie Alter Werkhof sowie der Überbauung des Areals erfolgte vergangenen Samstag mit einem Baustellenparcours. Dieser bot den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die Arbeiten der kommenden zwei Jahre. Umfangreiche Abklärungen im Vorfeld der Bauarbeiten zeigten, dass in der ehemaligen Kiesgrube kein problematisches Material abgelagert worden ist, sondern einzig Aushub, Bauschutt sowie Haus- und Gewerbekehricht. Bis im März 2014 wird die Depotsanierung abgeschlossen sein, dann folgt die Überbauung des Areals durch den Investor. Insgesamt werden 90 Eigentums- und 10 Mietwohnungen erstellt, aber auch Büros und Räume für stilles Gewerbe.

Der Baustellenparcours war ebenso informativ wie spannend. So wurde gezeigt, was im Boden vorhanden ist oder wie das Grundwasser kontrolliert wird. Der wohl beliebteste Posten war jener, bei dem der mächtige Bagger und der riesige Dumper gelenkt werden konnte. Dies war einer der Gründe für Rosmarie Wyss, nicht nur als Einwohnerrätin die Baustelle zu besuchen, sondern vor allem um ihr Grosskind zu den Fahrzeugen zu begleiten, damit dieses eine Runde drehen konnte. Doch vor den Ungetümen kapitulierte der Junge und wollte nicht hinter das Steuer sitzen, wovon er doch so fest geträumt hatte.

Zehnjährige Vorbereitungsphase
Manche der Besucher träumten auch, aber von ihren Wohnungen, die sie spätestens in zwei Jahren beziehen werden. Viele der anwesenden Anwohner freuten sich, dass die Überbauung kommt, wie Irene und Urs Thommen: «Die Überbauung ist eine Aufwertung des Quartiers.» Bernhard Lang sieht darin einen Meilenstein in der Entwicklung von Reinach, «wenn endlich das Areal für Wohnungen nutzbar gemacht wird.»

Es gab auch kritische Stimmen. So bedauerte Antonio Miano, dass «keine Mietwohnungen entstehen, die auch für weniger reiche tragbar sind.» Heinz Nydegger ärgerte sich, dass die Gemeinde in der angrenzenden Schalbergstrasse nicht beidseits ein Trottoir bauen will. «Diese ist gerade im Mündungsbereich zur Bruggstrasse gefährlich. Für die Sicherheit braucht es zwei Trottoirs.» Auf offene Ohren stösst er damit bei Hansjörg Fankhauser, von Fankhauser Architektur AG, der das Mandat zur Weiterentwicklung und Verkauf des Areals von der Gemeinde übernommen hat. «Ich stelle das Land dafür gerne zur Verfügung, weil es für mehr Sicherheit sinnvoll ist.»

Gemeinderat Silvio Tondi freute sich, dass eine der grössten Baustellen der letzten Jahrzehnte in Reinach anlaufe. «Dank der umfassenden Deponiesanierung ist es auch möglich, mit Erdsonden erneuerbare Energie zu nutzen.» Und Gemeindepräsident Urs Hintermann strahlte, weil mit dem Baustellenparcours eine zehnjährige Vorbereitungsphase erfolgreich abgeschlossen und die Realisierung gestartet werden konnte. «Es ist super für Reinach, dass die Überbauung kommt.»

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