Familienfreundliche Wohnungen durch Genossenschaft erstellen

Die Realisierung von 64 familienfreundlichen Wohnungen im Areal Stockacker rückt mit der Zustimmung des Einwohnerrates zur Realisation in greifbare Nähe.

Visualisierung: So könnte das Stockacker-Areal von aussen gesehen einmal aussehen.  Foto: ZVG
Visualisierung: So könnte das Stockacker-Areal von aussen gesehen einmal aussehen. Foto: ZVG

Heiner Leuthardt

Unbestritten war an der Einwohnerratssitzung von Montag, dass auf dem sich in Gemeindebesitz befindlichen Areal Stockacker familienfreundliche Wohnungen durch eine Genossenschaft erstellt werden. Markus Huber, Vizepräsident der Sachkommission Bau, Umwelt und Mobilität (BUM) betonte aber, dass hier trotz der Wohnbaugenossenschaft keine Wohnungen für Einkommensschwache entstehen würden.

Gegliederte Baugestaltung vorgesehen
Konkret schlägt das siegreiche Bebauungskonzept Piano Forte vom Team Neff Neumann und Schweingruber sowie Zulauf Landschaftsarchitekten auf dem länglichen Areal zwei auf den Längsseiten angeordnete Häuserzeilen vor, in deren Mitte ein öffentlicher Raum entsteht. Auf den nach aussen orientierten Seiten befinden sich private Gärten. Die Gebäude sind abwechselnd ein- bis dreistöckig, zum Teil aufgeteilt in Gruppen, was gegenüber einer geschlossenen Häuserzeile viel lockerer wirkt. Piano Forte, das 64 familiengerechte Wohnungen vorsieht, setzte sich in einem Wettbewerb durch, zu dem fünf Planungsteams eingeladen worden waren.

Durch den Verzicht auf geschlossene Kubaturen sei jedoch der bauliche Aufwand höher, meinte BUM-Vizepräsident Markus Huber. Daher sei es zweifelhaft, dass man eine Genossenschaft finde, die das Projekt mit der Vorgabe von Piano Forte realisieren wolle. «Aus Sicht der BUM hätte zuerst eine Wohnbaugenossenschaft gesucht und dann das Bebauungskonzept erarbeitet werden sollen.» Daher solle für die verbindliche Weiterbearbeitung das Siegerprojekt als zwingende Vorgabe gestrichen werden, «um allenfalls eine bessere Lösung finden zu können.» Im gleichen Sinne argumentierten die SVP, die CVP und die BDP.

Thierry Bloch (FDP/GLP) setzte sich für Piano Forte ein und gab zu Bedenken, dass Baukunst die Gemeinde aufwerte, da seien Mehrkosten vertretbar. «Zudem gibt die Abkehr vom Siegerprojekt ein falsches Signal.» Von Seiten der SP wurde ergänzt, dass mit der Realisation durch die Genossenschaft Kosten von rund 20 Prozent gespart werden.

Mit oder ohne Bebauungskonzept
Erstaunt über die Kritik zeigte sich Gemeindepräsident Urs Hintermann. Es sei ja der Einwohnerrat gewesen, der den Auftrag gab, zuerst das Areal zu entwickeln und dann einen Investor resp. Genossenschaft zu suchen. «Wir haben bereits Anfragen von Genossenschaften, die das Projekt realisieren wollen.»

Die Weiterführung der Entwicklung Areal Stockacker wurde beschlossen, wobei man offen liess, ob dies mit Piano Forte geschehen solle oder nicht. Weiter verabschiedete der Rat in zweiter Lesung die Totalrevision der Gemeindeordnung sowie des Organisations- und Verwaltungsreglements. Im Schnelldurchgang wurde der Vertrag der regionalen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Birstal genehmigt.

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