Quartierplanung Bodmen: Alterswohnungen werden konkret

Einstimmig gab der Einwohnerrat den Startschuss zur Quartierplanung Bodmen. Auf dem Areal sollen rund 40 Alters- und 20 Familienwohnungen entstehen.

Heiner Leuthardt

Um den Bedarf an Alterswohnungen dämpfen zu können, bemüht sich die Gemeinde gemeinsam mit der Wohnbaugenossenschaft (WBG) Rynach ein Projekt zu realisieren. Auf dem gemeindeeigenen Areal Bodmen, das für nicht mehr benötigte Schulbauten reserviert war, fand man einen Ort für rund 40 Alters- und rund 20 Familienwohnungen. Dabei wird auf einer Parzelle die WBG Rynach die Alterswohnungen bauen, auf der anderen die Gemeinde die Familienwohnungen. Der zu erneuernde Kindergarten soll ebenfalls hier erstellt werden.

Ein Studienwettbewerb mit fünf geladenen Architekturbüros brachte das Bebauungskonzept. «Der Vorschlag der Ateliergemeinschaft Hanspeter Müller Roland Naegelin Architekten Basel ist ein gutes Projekt, das eine dichte Bebauung erlaubt, ohne damit zu übertreiben», versicherte am Montag im Einwohnerrat Gemeindepräsident Urs Hintermann. Darauf aufbauend wird die Quartierplanung Bodmen erarbeitet, wozu der Einwohnerrat grünes Licht geben müsse.

Baurechtsvertrag verhandelt

Derzeit verhandelt die Gemeinde mit der WBG Rynach über den Baurechtsvertrag und eine finanzielle Unterstützung der Alterswohnungen. «Da befinden wir uns auf einem rechtlich heiklen Gebiet. Der von der Wohnbaugenossenschaft vorgetragene Wunsch nach einem Darlehen kann aufgrund des Gemeindegesetzes nicht erfüllt werden», betonte Urs Hintermann. Derzeit suche man nach Wegen, um das Projekt finanziell unterstützen zu können. «Um den Projektverlauf nicht zu verzögern, haben wir das Baurecht und die Finanzierungsfrage von der Planung abgekoppelt.» So könne beides parallel vorangetrieben werden.

Grundsätzlich begrüssten alle Parteien das Vorgehen wie auch die Freigabe der Quartierplanung. Namens der FDP/GLP-Fraktion verlangte Klaus Endress, dass die Gemeinde als Finanzierungshilfe ein Darlehen von 2 Mio. Franken gewähren solle. Im zweiten Antrag verlangte er die Gewährung eines Baurechtszinses, der stets unter dem Marktpreis anzusetzen sei. In die gleiche Richtung zielte die designierte Gemeinderätin Beatrix von Sury (CVP), welche eine finanzielle Unterstützung beantragte, ohne einen festen Betrag zu formulieren.

Umstrittene Zusatzanträge

Gegen beide Vorstösse wehrten sich die SP und die SVP. «Wir vertrauen dem Gemeinderat, dass er die WBG Rynach fair behandeln wird», erklärte SP/Grüne-Sprecher Markus Huber. Adrian Billerbeck (SVP) zeigte Verständnis für das Anliegen der Wohnbaugenossenschaft: «Dennoch unterstützen wir die Zusatzanträge nicht, um dem Gemeinderat die beste Verhandlungsbasis zu bieten.» Diskutiert wurde auch, inwieweit die Unterstützung sinnvoll für Leute sei, die sich die teureren Alterswohnungen sowieso leisten könnten. Ob es nicht besser wäre, die Hilfe zu gewähren, um die guten Steuerzahler in Reinach behalten zu können. Mit 19 zu 16 Stimmen wurde das Darlehen verworfen und mit 24 zu 7 die Festschreibung des tiefen Baurechtzinses. Hingegen gab man einstimmig grünes Licht für die Quartierplanung.

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