«Rynach brucht z’lang»

Das Reinacher Fasnachtskomitee hat das Sujet für die Fasnacht 2019 bekannt gegeben und auf dem Gemeindehausplatz die Blagedde vorgestellt.

Enthüllt: Am Samstag gab Obfrau Désirée Lang das Fasnachtssujet bekannt und stellte die beiden Blageddenkünstler Lion Wenger (Mitte) und Stephan Utiger vor.  Foto: Caspar Reimer
Enthüllt: Am Samstag gab Obfrau Désirée Lang das Fasnachtssujet bekannt und stellte die beiden Blageddenkünstler Lion Wenger (Mitte) und Stephan Utiger vor. Foto: Caspar Reimer

Rynach brucht z’lang» – so lautet das Sujet der Reinacher Fasnacht 2019. «In Reinach geht einfach alles langsam, zäh und mühsam», sagt Co-Blagedde-Künstler Stephan Utiger. Gemeint ist hierbei vor allem die Sanierung des Reinacher Gartenbades, die im vergangenen Jahr wegen Verzögerungen, Mehrkosten und Baumängeln immer wieder Schlagzeilen machte. Und die Sanierungsgeschichte ist noch nicht an ihrem Ende angelangt: Nach der letzten Badesaison wurden erneut Beschädigungen an der frisch sanierten Badi festgestellt – eine lange, leidige Geschichte also.

Das Reinacher Fasnachtskomitee stört sich überdies ganz allgemein «an vielem, was in Reinach zu langsam oder falsch läuft», so Obfrau der Reinacher Fasnacht, Désirée Lang. Symbolisiert wird das Sujet mit einer gähnenden Schnecke. «Zusätzlich haben wir den Schnägg noch mit einem Superman-S versehen. Dies in der Hoffnung, dass es in Reinach mit dem Super-Schnägg künftig etwas schneller läuft», so Utiger.

Ein Generationenprojekt

Das Besondere des Sujets 2019: Die Schnecke stammt eigentlich aus der Feder des 11-jährigen Lion Wenger, dem Sohn von Obfrau Désirée Lang. Sechs Vorschläge wurden im vergangenen Herbst beim Komitee anonym eingereicht, niemand wusste, von wem die Vorschläge stammen. «Bei der Beurteilung der eingegangenen Sujets ist uns diese Zeichnung sofort aufgefallen. Man merkte zwar, dass es sich um eine Kinderzeichnung handelt, doch inhaltlich hat uns der Vorschlag überzeugt», so Lang. Für sie war die Enthüllung des Künstlers eine Überraschung: «Mir ist fast das Herz in die Hose gefallen, als ich realisierte, dass der Vorschlag von meinem Sohn kommt.» Der junge Reinacher malt nicht nur leidenschaftlich gerne, sondern ist selber als begeisterter Fasnächtler in der Jugendgugge Graffitti-Spukker mit dabei. Um die Zeichnung zu einem fixfertigen Blagedden-Sujet aufzupäppeln, zog das Komitee den langjährigen Reinacher Fasnächtler und Mitglied der Furzgugge Rynach, Stephan Utiger, hinzu: «Zusammen haben wir die Blagedde entwickelt. Es war eine echte Herausforderung», so Utiger.

Die neue Blagedde ist für 9 Franken in Kupfer, für 16 Franken in Silber und für 35 Franken in Gold zu kaufen. Zudem gibt es wie jedes Jahr eine limitierte handbemalte Auflage für 27 Franken. Erhältlich ist sie an diversen Kiosken, im Bluemelade Fleurs Jean-Jacques, in der Raiffeisenbank Reinach und bei allen Fasnachtsteilnehmern. «Nur durch den Erlös des Blagedden-Verkaufs ist sichergestellt, dass wir die Fasnacht auch in Zukunft in gewohnter Weise durchführen können», so Lang.

 

Fasnachtsfahrplan

Am Samstag, dem 9. Februar, wird das Reinacher Dorfzentrum fesnächtlich dekoriert. Die eigentliche Fasnacht beginnt am Schmutzige Donnschtig, 28. Februar mit dem Kinderumzug um 14.30 Uhr, gefolgt vom Kinderball. Am Freitagabend, dem 1. März, findet ebenfalls im Dorfzentrum ab 19 Uhr das «Vorspiel» mit zwölf Guggenmusiken sowie fünf Bühnen und Zelten statt. Der eigentliche Höhepunkt folgt am darauffolgenden Samstagnachmittag mit der Strassenfasnacht ab 14 Uhr, der Wagenausstellung entlang der Hauptstrasse ab 17 Uhr und dem Guggenkonzert ab 19 Uhr. Der «Cherusball» steigt dann am Samstag, 9. März in der Aula Fiechten.

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