Unfallrisiken entlang der 11er-Linie in die Schranken weisen

Anfang Oktober kam ein Velofahrer beim Tram-übergang Lochacker ums Leben. Einwohnerrat Markus Huber fordert die Politik zum Handeln auf.

Gefährliche Tramübergänge: Ein tödlicher Unfall an der Haltestelle Lochacker ist Auslöser, dass sich Politik und BLT nochmals verstärkt Gedanken über Sicherheitsmassnahmen entlang des 11er-Trams machen.  Foto: Caspar Reimer
Gefährliche Tramübergänge: Ein tödlicher Unfall an der Haltestelle Lochacker ist Auslöser, dass sich Politik und BLT nochmals verstärkt Gedanken über Sicherheitsmassnahmen entlang des 11er-Trams machen. Foto: Caspar Reimer

Immer wieder kommt es entlang der Tramlinie 11 zu teils tragischen Unfällen. So zuletzt Anfang Oktober, als ein 92-jähriger Velofahrer bei der Haltestelle Lochacker vom Veloweg in Fahrtrichtung Dorfzentrum ohne abzusteigen das Tramtrassee überqueren wollte. Dabei wurde er von einem einfahrendem Tram erfasst und verstarb noch vor Ort. Dieser Unfall gab nun SP-Einwohnerrat Markus Huber den Anstoss, eine Interpellation unter dem Titel «Und wieder ist es passiert» einzureichen. «Ich möchte das nicht weiterhin hinnehmen», sagt Huber zum «Wochenblatt». Obwohl der besagte Übergang bei der Haltestelle Lochacker für Fussgänger gedacht ist und der verstorbene Velofahrer kein Zeichen gegeben hat, dass er abbiegen will, möchte Huber sich nicht damit begnügen, die Vorfälle mit Unachtsamkeit der Verkehrsteilnehmer abzuhaken: «Die Haltestellen und die niveaugleichen Übergänge sind Gefahrenherde. Dort muss die Sicherheit verbessert werden.» In seiner Interpellation stellt Huber dem Gemeinderat Fragen, welche Massnahmen in die Wege geleitet werden können, um solche Unfälle zu vermeiden. Ein Vorschlag macht er bereits selber: «Ich fände es zum Beispiel prüfenswert, wie bei der Haltestelle Landererstrasse kombinierte optische und akustische Signale einzusetzen.» Ein Blick in die Polizeimeldungen zeigt zwar, dass vergleichbare Unfälle entlang der Tramlinie 11 tendenziell abgenommen haben. Huber gibt aber dennoch zu bedenken: «Moderne Trams sind viel leiser und fahren schneller. Damit steigt die Unfallgefahr wieder.» Die Interpellation wird voraussichtlich im Dezember vom Gemeinderat beantwortet.

Möglich wäre eine Führungsschranke

Bei der Baselland Transport AG (BLT) ist die Sicherung von Tramübergängen schon lange ein Thema: Rund 200 Übergänge hat die BLT in den vergangenen 15 Jahren saniert: «Gerade die 11er-Linie in Reinach haben wir sehr gut abgesichert», sagt der stellvertretende BLT-Direktor Fredi Schoedler. Wie alle Haltestellen schweizweit muss auch diejenige im Lochacker bis 2023 behindertengerecht sein, wie es das Gleichstellungsgesetz des Bundes verlangt. In diesen Zusammenhang will sich die BLT überlegen, wie sie die Haltestelle noch sicherer machen kann. «Dabei werden wir die Erkenntnisse aus dem Velounfall im Oktober berücksichtigen», so Schoedler. Denkbar wäre etwa eine Führungsschranke, die Fussgänger zwingt, sich nähernde Trams aus beiden Richtungen zu sehen. Zudem könnte das Trassee dann nicht mehr einfach mit dem Velo überquert werden.

Tram in die Luft

Angesichts des zu erwartenden Mehrverkehrs in den nächsten Jahren wird die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer ein Thema bleiben. Die sicherste Lösung wäre es, das Tram vom Individualverkehr zu entkoppeln: Einwohnerrat Steffen Herbert (SVP) hatte vor einem Jahr die Idee eingebracht, für Reinach eine Hochbahn nach Hamburger Vorbild, eine Schwebebahn, wie man sie aus Wuppertal kennt, oder eine Monorail, also eine Einschienenbahn, bauen zu lassen. Diese soll oberhalb der heutigen 11er-Trasse verlaufen. Bahnübergänge gäbe es dann keine mehr.

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