Der Reinacher Kalender 2019 geht baden

Die Sanierung des Gartenbades war in Reinach ein Dauerbrenner. Auch der soeben erschienene Reinacher Kalender 2019 springt auf den Badi-Zug.

Erste Badi: Das Reinacher Gartenbad wurde 1957 eröffnet, damals noch ohne Olympiabecken und Rutschbahn.  Foto: Archiv Ernst Feigenwinter (Katrin Wenger), Reinach
Erste Badi: Das Reinacher Gartenbad wurde 1957 eröffnet, damals noch ohne Olympiabecken und Rutschbahn. Foto: Archiv Ernst Feigenwinter (Katrin Wenger), Reinach

Die Zunft zu Rebmessern hat ein Gespür für brisante Themen. So widmet sie ihren eben erschienen Reinacher Kalender 2019 unter anderem dem Thema Baden. Denn nichts anderes hat die Reinacher in den vergangenen Monaten dermassen beschäftigt, wie die holperige Sanierung ihres geliebten Gartenbades. Mit «Mir bade deheim» stand sogar das Sujet der Reinacher Fasnacht 2018 unter dem Badi-Stern.

Vom Dorfbach zum Gartenbad

Die 22. Ausgabe des Reinacher Kalenders zeigt nun anhand von historischen Aufnahmen aus dem Archiv der Stiftung Ernst Feigenwinter, wie und wo die Reinacher in der Vergangenheit zu baden pflegten: Bevor der Dorfbach an der Stelle, wo heute das Tram durchfährt, anno 1907 zugedeckt wurde, diente das Rinnsal verbotenerweise der Dorfjugend als kleiner Badespass. Selbst der Dorfbrunnen war den Reinachern damals gut genug, um sich abzukühlen. In der Mitte des 20. Jahrhunderts versprach ein vier bis fünf Meter tiefes Bassin mit improvisiertem Sprungbrett oberhalb des heutigen Heidebrüggli die im Sommer ersehnte Erfrischung. Doch die Sitte war früher eine andere als heute: Der Schulpflege war dieses Naturbad, wo Mädchen und Burschen gemeinsam und fern jeglicher Kontrolle badeten, ein Dorn im Auge. Mit dem Bau des Schwimmbades anno 1957 am heutigen Ort konnte diesem bunten Treiben Einhalt geboten werden – so legte die Schwimmbadkommission für die Saison 1957 getrennte Badezeiten für Mädchen und Jungen fest. Das damals eröffnete Gartenbad war mit dem Angebot der heutigen sanierten Badi natürlich nicht zu vergleichen: «Früher ging es einfach darum, sich abzukühlen oder ein bisschen zu schwimmen. Die heutigen Ansprüche an eine Badi gehen viel weiter», sagt Begründer des Reinacher Kalenders und Präsident des Heimatmuseums, Fredi Kilchherr.

10000 historische Aufnahmen

Den historischen Aufnahmen im Kalender sind jeweils moderne Bilder als Vergleich beigelegt. «Ziel des Reinacher Kalenders ist es, die Veränderungen Reinachs zu dokumentieren», sagt Kilchherr. Der Vorrat an historischen Aufnahmen ist in Reinach fast unerschöpflich. In einer zentralen Datenbank sind rund 10000 historische Bilder aus ganz Reinach abgelegt. Basis dafür bildete die Stiftung Ernst Feigenwinter, weitere Fotos sind von Hugo Gutzwiler, dem Heimatmuseum und anderen Spendern hinzugekommen: «Es ist für Reinach etwas ganz Besonderes, über eine so umfangreiche Datenbank an historischen Aufnahmen zu verfügen.»

Reinacher Kalender 2019; CHF 25.-; erhältlich an diversen Verkaufsstellen im Dorf, sowie an der Bürgergemeindeversammlung, am Weihnachtsmarkt und beim Weihnachtsbaumverkauf der Zunft.

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