Besuch aus Hollywood: Open-Air- Filmtage Reinach landen Sensation
Hunderte von Filmfans sorgten am Samstag für einen Besucherrekord. Sie alle wurden Zeuge eines historischen Ereignisses.
Die Open-Air-Filmtage Reinach haben für die Aufführung der neusten Arthur-Cohn-Produktion «The Etruscan Smile» am Samstag eine grosse Überraschung angekündigt. Eine «prominente Inszenierung» sollte es werden, mit der die Filmtage «internationales Parkett» betreten. Das wollten sich Filmfans aus Reinach und Umgebung nicht entgehen lassen: Rund 850 Personen waren gekommen, um zu sehen, wie die Katze aus dem Sack gelassen wurde. Der Platz vor dem kvBL war bis zum letzten Quadratmeter besetzt.
Um 21 Uhr war es so weit: Begleitet von Dudelsack-Klängen der Basler Dalhousie Pipe Band und eingehüllt in Trockeneisnebel wurde der Star des Abends in einem Maserati vorgefahren und von einem begeisterten Publikum frenetisch empfangen: Brian Cox, der Hauptdarsteller von «The Etruscan Smile», war tatsächlich nach Reinach gekommen. Aus London eingeflogen, ohne Bodyguard oder grossspurigem Promi-Gehabe stand der durch Blockbusters wie «Braveheart», «X-Men» oder «The Bourne Identity» bekannte Hollywood-Star da. Begleitet wurde der 72-jährige Schotte von seiner Lebensgefährtin Nicole Ansari, die etwa für den «Tatort» schon vor der Kamera stand.
OK-Präsident Alexander Strohm begrüsste die beiden Schauspieler souverän, auch wenn ihm anzumerken war, dass er selber von den Ereignissen mitgerissen wurde. Das Paar wurde sodann ohne Sicherheitsabsperrung oder dergleichen mitten durch das Publikum in die hinteren Reihen geführt, von wo aus es den Film selber miterleben durfte. Zuschauerinnen und Zuschauer liessen sich diesen Moment nicht entgehen, zückten ihre Smartphones und fotografierten die Stars hautnah und von allen Seiten. In diesem Moment war allen klar: Den-Open-Air-Filmtagen Reinach ist an diesem Abend eine Sensation gelungen. Auch nach dem Film, einer berührenden Vater-Sohn-Geschichte, blieb den Zuschauern noch Zeit, sich ganz ungezwungen bei einem Bier mit den Stars zu unterhalten.
«Der Abend war für die Filmtage Reinach ein historischer Moment, da wir zum ersten Mal einen Hollywood-Star in Reinach begrüssen durften», sagt OK-Präsident Alexander Strohm gegenüber dem «Wochenblatt» euphorisch: «Wenn ich ehrlich bin, habe ichs erst geglaubt, als die beiden wirklich am Flughafen durch die Tür schritten.»
Bisher sind internationale Grössen an den Filmtagen nur per Videobotschaft dabei gewesen. An einer solchen fehlte es allerdings auch an diesem Abend nicht: Arthur Cohn, der Basler Produzent des am Abend gezeigten Films und sechsfache Oscar-Preisträger, richtete einige Worte an das aufgeregte Publikum. Fast wäre Cohn selber zu den Filmtagen gekommen, doch war er ferienhalber verhindert.
Berührende «letzte Pointe»
Am Freitag zuvor erlebten die Reinacher Filmtage einen gelungenen und vom Wetterglück getragenen Eröffnungsabend. Der Schweizer Film «Die letzte Pointe», eine bemerkenswerte Tragikkomödie zum Thema Demenz, Freitod und Sterbehilfe stand auf dem Programm – und Regisseur Rolf Lyssy («Die Schweizermacher») war zusammen mit Schauspielerin Delia Mayer persönlich anwesend und gab dem Publikum spannende Einblicke in die Entstehung des sehenswerten Films.
Dieses Wochenende zeigen die Open-Air-Filmtage Reinach zwei weitere ambitionierte Filme: Am Freitag ist «Three Billboards outside Ebbing, Missouri» zu sehen. Den Abschluss macht am Samstag «The Greatest Showman».